Frauen protestieren im Iran (dpa)
Folgen

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) warnt angesichts der Gewalt von Sicherheitskräften gegen Protestierende im Iran vor einer Zunahme der Islamfeindlichkeit hierzulande. Einige nutzten die Ereignisse aus, „um erneut das Feindbild Muslim zu schüren und so Zwietracht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu säen“, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND). „Klar ist doch, dass die Sicherheitskräfte im Iran die Religion missbrauchen und das Selbstbestimmungsrecht von Frauen, ja von Muslimen mit Füßen treten.“ Viele deutsche Muslime hätten großen Respekt vor dem Mut der protestierenden Frauen auf iranischen Straßen, sagte Mazyek. „Sie bangen um Demonstrantinnen und Demonstranten, die brutal von iranischen Sicherheitskräften niedergeknüppelt werden.“ Vor dem Hintergrund der Verhaftung der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini wegen angeblicher Verstöße gegen die islamische Kleiderordnung und ihres ungeklärten Todes betonte der ZMD-Vorsitzende, dass es aus muslimischer Sicht „weder einen Kopftuchzwang noch einen Zwang, kein Kopftuch zu tragen“ geben dürfe.

epd