Obwohl beim Katholikentag in Stuttgart in der kommenden Woche viel weniger Teilnehmer erwartet werden als vor der Corona-Pandemie, bleiben die Kosten gleich hoch. Die planmäßigen Kosten lägen bei rund zehn Millionen Euro, sagte der Geschäftsführer des Katholikentags, Roland Vilsmaier, der Deutschen Presse-Agentur. Der letzte Katholikentag vor vier Jahren in Münster habe ebenfalls etwa 10,4 Millionen Euro gekostet. Während nach Münster aber 90.000 Teilnehmer kamen, werden in Stuttgart nur 20.000 bis maximal 30.000 erwartet. Grund ist vor allem die Corona-Pandemie.
„Die Corona-Pandemie hat im Veranstaltungsbereich für eine extreme Kostensteigerung gesorgt“, sagte Vilsmaier. „Viel Personal ist durch die langanhaltenden Verbote in andere Branchen abgewandert.“ Zudem habe man noch lange mit deutlich erhöhten Abstandsflächen rechnen und deshalb entsprechend große Räume anmieten müssen. Bei Sicherheitsmaßnahmen und Referierenden habe man ebenfalls kaum einsparen können, hier seien die Kosten ähnlich hoch wie bei vorherigen Katholikentagen.
Die geringere Teilnehmerzahl führt automatisch auch zu niedrigeren Einnahmen durch Eintrittsgelder. Vilsmaier sagte, der 102. Katholikentag in Stuttgart finanziere sich aus rund 3,2 Millionen Euro Eigenmitteln, 1,8 Millionen Euro vom Verband der deutschen Diözesen (katholischen Bistümer) und 1,3 Millionen Euro von der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Stadt Stuttgart beteilige sich mit 1,5 Millionen Euro, das Land Baden-Württemberg mit zwei Millionen Euro und der Bund mit 500.000 Euro. „Wir gehen derzeit davon aus, dass kein Defizit entstehen wird“, sagte Vilsmaier.
18 Mai 2022

Weniger Teilnehmer, gleiche Kosten: Zehn Millionen Euro für Katholikentag
Für den Katholikentag in Stuttgart werden viel weniger Teilnehmer erwartet als vor der Corona-Pandemie. Dennoch sollen die Kosten mit etwa zehn Millionen Euro gleich hoch bleiben. Unter anderem die Stadt und der Bund beteiligen sich an den Ausgaben.
dpa
Ähnliche Nachrichten
Selbe Kategorie

Fünf Jahre nach Parteiaustritt: Kein Waffenschein für Ex-NPD-Mann
Einem Gerichtsurteil zufolge darf ein ehemaliger NPD-Funktionär auch fünf Jahre nach seinem Parteiaustritt keinen Waffenschein besitzen. Der Betroffene sei weiterhin im rechtsextremen Milieu unterwegs, so das Verwaltungsgericht Schwerin.

Nach zwei Jahren: Islamunterricht in Hessen wieder mit DITIB
Hessens Landesregierung wird beim Islamunterricht an Schulen wieder mit dem türkischen Islamverband DITIB zusammenarbeiten. Zuvor hatte es eine Auszeit von zwei Jahren gegeben, ehe das Verwaltungsgericht das Land auf seine Vertragspflichten hinwies.

Nordrhein-Westfalen prüft Mordfälle auf rechtsextremen Hintergrund
Rund 25 Tötungsverbrechen der letzten knapp 40 Jahre sollen in Nordrhein-Westfalen neu aufgerollt werden. Das Ziel: Die Prüfung eines möglichen rechtsextremen Hintergrunds. Dies hat Innenminister Reul am Mittwoch in Düsseldorf angekündigt.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.