Präsident Lothar Wieler vom Robert Koch Institute  - Pressekonferenz zu Coronaz-Zahlen in Deutschland (Reuters)
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Das Coronavirus sorgt in Deutschland bislang für weniger Tote als anderswo auf der Welt.

Italien meldet 6.820 Todesfälle, Spanien 3.434 und Nachbar Frankreich 1.100 Todesfälle. In Deutschland wurden bislang 172 Covid-19-Todesfälle gemeldet – verglichen mit anderen europäischen Ländern eine geringe Zahl.

Das kann sich aber mit der Zeit ändern. Deutschland stehe noch am Anfang der Epidemie, meint Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI). „Es ist noch völlig offen, wie es sich weiterentwickelt, wir haben gerade erst damit begonnen, Corona zu bekämpfen." Durch frühzeitige Maßnahmen seien viele ältere Menschen nicht erkrankt. Noch liegt die Sterberate laut RKI bei rund 0,4 Prozent. Weltweit gibt es eine durchschnittliche Sterberate von 4,7 Prozent, in Italien liegt sie sogar bei fast 10 Prozent.

Das RKI zeigt sich vorsichtig optimistisch, denn der Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen schwächt in Deutschland leicht ab. „Wir sehen den Trend, dass die exponentielle Wachstumskurve sich etwas abflacht“, erklärt Wieler unter Berufung auf tägliche Analysen. Für eine definitive Bewertung sei es jedoch zu früh.

Die Sterberate in Deutschland sei nicht unbedingt ein Indiz für eine schwache Pandemie. „Aber ich bin optimistisch, dass diese Maßnahmen schon jetzt sichtbar sind - was sehr früh ist, weil sie ja erst seit einer Woche wirklich gefahren werden“, sagt Wieler auf einer Pressekonferenz.

Ärzte sollen daher möglichst alle Patienten mit Symptomen testen. „Es ist eine Pandemie, der Erreger breitet sich immer weiter aus", erklärt Wieler. „Es macht keinen Sinn mehr, nach einzelnen Gebieten zu unterscheiden." Ein Problem seien aber die Test-Kits – davon gebe es nicht genug.

TRT Deutsch und Agenturen