Im bayerischen Landkreis Traunstein steht ein Polizeibeamter wegen rechtsradikalem Gedankengut vor Gericht. Als zuständiger Sachbearbeiter für den Staatsschutz wurde er 2019 vom Dienst suspendiert – wegen Verwenden von verfassungswidrigen Symbolen und Strafvereitelung im Amt. Das berichtet die „chiemgau24“ am Montag. Der angeklagte Kriminalpolizist soll unter anderem zehn Hakenkreuze, eine Siegrune und zwei Bilder von Adolf Hitler im Dienstzimmer angebracht haben – das Ganze in Form einer Collage mit den Maßen 70 Zentimeter auf einen Meter.
Außerdem wird ihm Vereitelung einer Straftat vorgeworfen. Sein Polizei-Kollege hatte in einer WhatsApp-Gruppe eine rassistische Nachricht geteilt. Darin heißt es: „Nicht ein einziger Kulturkreis geht uns so auf die Nerven, plündert uns so aus, terrorisiert ganze Stadtviertel wie diese fanatische Primatenkultur mit ihren mittelalterlichen Unsitten und Gebräuchen.“ In der Chat-Nachricht werden Italiener, Russen, Thailänder und Iren als positive Zuwanderer dargestellt. „Das Volk aus dem Morgenland mit ihren Endlosforderungen“ zähle aber nicht dazu. Daher sollten sich „diese Idioten die Wunderlampe unter den Arm klemmen, auf ihren Teppichen zurückfliegen“, heißt es weiter im Text.
Laut Staatsanwaltschaft habe der angeklagte Polizist im März 2018 die Ermittlungen ruhen lassen, um seinen Kollegen zu schützen. Dabei habe er sehr genau gewusst, wer der Verfasser der Nachricht war, so die Staatsanwaltschaft.
12 Okt. 2020
Traunstein: Gerichtsverfahren gegen rechtsradikalen Polizisten
Hakenkreuze und Bilder von Adolf Hitler – seit Montag steht ein Polizist wegen Nazi-Symbolen in seinem Dienstzimmer vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm ebenfalls Strafvereitelung vor – er soll einen rassistischen Kollegen geschützt haben.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
Rechtsrock-Konzert in Neumünster von Polizei verhindert
Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert in Neumünster: Nachdem rund 400 Teilnehmer aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen, griffen einige Rechtsradikale die Einsatzkräfte mit Stühlen und Bierdosen an. Bundespolizisten aus Hamburg rückten an.
14 Bundesländer passen Abschlussprüfungen nochmals an
Fast alle Bundesländern wollen laut einem Bericht die Abschlussprüfungen an den Schulen weiter erleichtern. Grund dafür ist der Unterrichtsausfall während der Pandemie. Hessen hat sich noch nicht entscheiden. Rheinland-Pfalz geht einen anderen Weg.
Selbe Kategorie
Jüdischer Aktivist kritisiert deutsche Repression gegen Palästina-Bewegung
Der jüdische Friedensaktivist Udi Raz wirft deutschen Behörden Repressionen gegen die Palästina-Solidaritätsbewegung im Lande vor. Raz spricht von einem Angriff auf die Bürgerrechte und kritisiert die massiven Waffenexporte Deutschlands nach Israel.
Gaza-Proteste: Türkische Universitäten zeigen Solidarität mit US-Studenten
An zahlreichen US-Universitäten organisieren Studenten Pro-Palästina-Demonstrationen, die von der Polizei gewaltsam aufgelöst werden. Nun haben türkische Universitäten ihre Solidarität mit der Studentenbewegung in den USA bekundet.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.