Bayern: Ein Polizist steht im Regen vor einem Streifenwagen, dessen Blaulicht aktiviert ist. (dpa)
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In der Nacht auf Montag ist im bayerischen Waldkraiburg ein türkisches Lebensmittelgeschäft in Flammen aufgegangen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd ermittelt in alle Richtungen. Ein rassistischer Hintergrund wird explizit nicht ausgeschlossen.

Das türkische Lebensmittelgeschäft brannte komplett aus. Das Feuer breitete sich auf ein benachbartes Gebäude aus. Rund 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um der Flammen Herr zu werden. Eine ältere Frau, die über dem ausgebrannten Lebensmittelgeschäft wohnt, musste mit Hilfe einer Drehleiter von der Feuerwehr evakuiert werden. Von sechs verletzten Menschen mussten vier in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Sicherheitsbehörden erklärten, dass sie bei ihren Ermittlungen, die außerdem ein möglicherweise versuchtes Tötungsdelikt miteinschließen, keine Motiv-Option außen vor lassen wollen. Aus der Presseerklärung der Polizei geht hervor: „Es wird in alle Richtungen ermittelt“. Der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd informierte, dass auch ein rassistisches Motiv bestehen könnte.

Der Inhaber des türkischen Lebensmittelgeschäfts möchte nicht „an Zufall“ glauben, schreibt das regionale Nachrichtenportal „OVB-Online“. Er vermutet: „Da hat jemand nachgeholfen.“

Um weitere Erkenntnisse über die mutmaßliche Brandstiftung zu erhalten, startete die Polizei einen Zeugenaufruf. Ein Mann soll sich während des Brandausbruchs in der Nähe des Lebensmittelgeschäfts aufgehalten haben.

Im Stadtzentrum von Waldkraiburg wurden laut einem „RTL“-Bericht zuvor schon bei zwei Geschäften die Scheiben eingeschlagen – darunter ein Friseurladen und eine Gastronomie. „Zwei Gemeinsamkeiten haben alle Läden: alle befinden sich in der Nähe der Prager Straße und die Besitzerinnen und Besitzer haben eine türkische Migrationsgeschichte“, berichtet „RTL“ und verweist auf die Gründung einer Sonderkommission der Polizei.



TRT Deutsch