23.01.2017, Baden-Württemberg, Calw: Ein Soldat trainiert mit einem G36-Gewehr im Schießausbildungszentrum auf dem Kasernengelände des Kommandos Spezialkräfte (KSK). (dpa)
Folgen

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) ermittelt laut einem Medienbericht gegen zwei weitere Soldaten der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK wegen Rechtsextremismus-Verdachts. Die Behörde habe ihre Ermittlungen ausgeweitet und einen Offizier und einen Unteroffizier in den Fokus genommen, berichtete die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Einer der KSK-Soldaten soll demnach die schwarz-weiß-rote Reichsflagge gehisst haben, die Reichsbürger verwenden, um ihre Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland zu demonstrieren.

Auf den anderen Soldaten sei der MAD aufmerksam geworden, weil er Teil einer rechtsradikalen Chatgruppe gewesen sein soll. Dort soll er sich über den „Tag X“ ausgetauscht haben. Der „Tag X“ gelte als Codewort für den Zusammenbruch der staatlichen Ordnung und die Machtübernahme durch rechtsextreme Gruppen, heißt es in dem Bericht. Der KSK-Mann soll demnach auch mit österreichischen Soldaten in Kontakt gestanden haben.

Die Elitetruppe KSK war im vergangenen Jahr durch mehrere Enthüllungen über rechtsextreme Vorfälle erschüttert worden. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ordnete daraufhin eine grundlegende Reform der Einheit an. Im März war ein suspendierter KSK-Soldat wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Der Mann hatte auf seinem Grundstück zahlreiche Waffen und Munition gelagert.

AFP