Symbolbild: Studenten in einem Hörsaal (dpa)
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Nach einer islamfeindlichen Frage in einer Klausur hat sich der verantwortliche Professor entschuldigt.

Die islamophobe Frage in einer Statistik-Klausur an der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) hatte vergangene Woche für Empörung gesorgt und einen Shitstorm ausgelöst. Die Studenten mussten in einer Aufgabenstellung den Anteil „radikaler Moslems“ an Mitgliedern einer Moschee in Deutschland berechnen. Nach heftiger Kritik versprach HTWG-Präsidentin Sabine Rein, dem Vorfall nachzugehen.

Am Freitag veröffentlichte die HTWG auf ihrem Twitter-Account eine Mitteilung des Professors. „Bei erneuter Durchsicht meiner Prüfung habe ich festgestellt, dass die Aufgabenstellung in meiner Klausur dahingehend gedeutet werden kann, ihr läge die Vorstellung zugrunde, in jeder Moschee gäbe es einen gewissen Radikalanteil von Mitgliedern“, so der Hochschullehrer. Die Empörung über seine Fragestellung könne er verstehen. „Ich bedaure diesen Mangel an Sensibilität sehr und bitte um Entschuldigung“.

Die Hochschulleitung bemühte sich um die Aufarbeitung des Vorfalls. Laut einer Mitteilung auf der Internetseite der HTWG kamen am Freitag die Muslimische Hochschulgruppe Konstanz (MHG), HTWG-Präsidentin Sabine Rein und Gunnar Schubert, Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, zusammen.

Dabei seien Maßnahmen zur Sensibilisierung von Mitarbeitern und Studenten für die Themen Diversity und Diskriminierung besprochen worden. „Erste Ideen sind zum Beispiel eine ‚Awareness-Woche‘, Workshops und Vorträge“, heißt es in der Mitteilung. HTWG-Präsidentin Rein soll zuvor auch in einer internen Rundmail der Hochschule „Opfer von Belästigungen jeglicher Art“ ermutigt haben, nicht zu schweigen.

TRT Deutsch und Agenturen