11.11.2019, Nordrhein-Westfalen, Alsdorf: Ein Haus wird von der Polizei mit Unterstützung des THW durchsucht. Hier wurde im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach ein Verdächtiger festgenommenen und seine Wohnung durchsucht. (dpa)
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Der Missbrauchskomplex von Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen mit Ermittlungen in ganz Deutschland beschäftigt kommenden Dienstag das Landgericht Wiesbaden. Ein 39-Jähriger soll seine leiblichen Kinder, darunter einen Säugling, und ein Stiefkind sexuell missbraucht sowie Bilder der Taten über Chatgruppen verschickt haben.
Die Anklage umfasst den Gerichtsangaben zufolge 291 Taten zwischen Januar 2014 und Oktober 2019, sie lautet unter anderem auf schweren sexuellen Missbrauch sowie Verbreitung von Kinderpornografie (Az: 1 Kls 2231 Js 40189/19). Der Deutsche sitzt seit Oktober 2019 in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen zu dem Missbrauchskomplex waren nach Durchsuchungen bei einem 43 Jahre alten Familienvater in Bergisch Gladbach im Herbst 2019 ins Rollen gekommen. Polizisten hatten bei dem Koch und Hotelfachmann nicht nur riesige Mengen kinderpornografischen Materials gefunden - sie stießen auch auf digitale Kontakte zu anderen Männern. Mittlerweile werden Spuren in Foren, Gruppenchats und Messenger-Diensten zu Tausenden möglichen Verdächtigen verfolgt.
Am 17. August hatte vor dem Landgericht in Köln der Prozess gegen den 43-jährigen Deutschen begonnen, der als zentrale Figur in dem Fall gilt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, immer wieder seine 2017 geborene Tochter sexuell missbraucht zu haben. Der Angeklagte soll bei der Identifizierung seiner Chat-Partner geholfen haben.

dpa