Archivbild. 30. November 2016, Frankfurt/Main: Ein Lufthansa-Pilot trägt bei einer Kundgebung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit einen Button mit der Aufschrift „Streik“ auf seiner Uniform. Nachdem das Bodenpersonal die Lufthansa einen ganzen Tag lahmgelegt hat, rüsten sich nun die Piloten für einen Arbeitskampf. (dpa)
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Die Piloten der Lufthansa haben einen erneuten Streik ab Mittwoch angekündigt. Die Fluggesellschaft habe in den Tarifverhandlungen kein neues Angebot vorgelegt, begründete die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) die Entscheidung in der Nacht zum Dienstag. Die Piloten für Passagiermaschinen sollen demnach bis Donnerstagabend die Arbeit niederlegen, im Frachtflugverkehr bis Freitagabend. Um den Streik eventuell noch abzuwenden, ist laut VC am Dienstagvormittag noch einmal ein Verhandlungstermin angesetzt. Allerdings sei für einen Erfolg „ein ernstzunehmendes Angebot des Unternehmens“ gefordert, erklärte ein Gewerkschaftssprecher. Die Lufthansa erklärte, die Verhandlungen würden „unter hohem Zeitdruck“ fortgesetzt. Bis zum Mittag müsse über Flugstreichungen am Mittwoch und Donnerstag entschieden werden. Der Piloten-Gewerkschaft warf das Unternehmen vor, trotz eines vereinbarten Verhandlungstermins „den Weg der Eskalation“ zu gehen. „Für dieses Vorgehen fehlt uns jedes Verständnis“, erklärte Personalvorstand Michael Niggemann.

Lufthansa-Piloten legten bereits Flugbetrieb lahm

Die Lufthansa-Piloten hatten bereits am vergangenen Wochenende mit einer Streikaktion den Flugbetrieb der Airline weitgehend lahmgelegt. 130.000 Passagiere waren betroffen. Die Arbeitsniederlegung mitten in der Hauptreisezeit sorgte für scharfe Kritik. Erst Ende Juli hatte die Lufthansa wegen eines Streiks des Bodenpersonals mehr als tausend Flüge annullieren müssen. VC will im laufenden Tarifstreit ihre Lohnforderungen durchsetzen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 5,5 Prozent mehr Lohn bis Jahresende und ab Januar 2023 noch einmal 8,2 Prozent mehr. Die Lufthansa kündigte an, am Dienstag ein „verbessertes“ Angebot zu unterbreiten.

dpa