Einem Medienbericht zufolge hat Israel die Stadt Chan Yunis im Gazastreifen bombardiert. Die israelische Zeitung „Times of Israel“ zitierte in der Nacht zum Dienstag palästinensische Berichte, wonach es intensive Angriffe der israelischen Armee in der größten Stadt des südlichen Teils des Gazastreifens gebe. Zuvor seien Dutzende von israelischen Panzern in den südlichen Gazastreifen vorgestoßen und seien in der Nähe von Chan Yunis gesichtet worden, meldete die Zeitung. Augenzeugen berichten von gepanzerten Mannschaftstransportern und Planierraupen.
Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen sprechen von „Horror“ und „unerträglichem Leid der Zivilbevölkerung“. Keiner fühle sich sicher, wenn alle zehn Minuten Bomben fielen, sagte der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, am Montag der BBC. Unter dem Vorwand, dass die Hamas ihre Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus verübt und Zivilisten als Schutzschilde missbraucht, werden täglich Hunderte Zivilisten von Israel getötet.
Vernichtungskrieg im Gazastreifen
Am Freitagmorgen war eine siebentägige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ausgelaufen, die auch für Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen genutzt worden war. Das israelische Militär setzt seitdem seine massiven Angriffe auf Gaza fort.
Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.
Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza wurden dort bisher mehr als 15.500 Menschen durch Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.