Aufgrund der Corona-Pandemie haben die 103 gesetzlichen Krankenkassen auch im ersten Quartal des laufenden Jahres ein Defizit verbucht. Dieses belief sich auf 148 Millionen Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Die Finanzreserven der Krankenkassen lagen demnach trotz einer anteiligen Vermögensabführung von rund zwei Milliarden Euro an den Gesundheitsfonds Ende März 2021 bei rund 16,6 Milliarden Euro.
Damit entsprächen die Reserven im Durchschnitt 0,7 Monatsausgaben. Die gesetzlich vorgesehene Mindestreserve für die einzelnen Krankenkassen beträgt 0,2 Monatsausgaben.
„Die Pandemie hat auch im 1. Quartal 2021 die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich beeinflusst“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Er betonte zugleich, die vorliegenden Daten ließen noch keine valide Prognose für die weitere Finanzentwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu.
„Erst wenn die Daten des 1. Halbjahres vorliegen, wissen wir, ob der von der Koalition beschlossene ergänzende Bundeszuschuss von sieben Milliarden Euro für 2022 angepasst werden muss, um den durchschnittlichen Zusatzbeitrag stabil zu halten.“
Die Finanzergebnisse des 1. Halbjahres sollen Mitte August vorliegen. Auf deren Basis wird der Bedarf an Bundesmitteln geprüft, um den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz im kommenden Jahr bei 1,3 Prozent zu stabilisieren.
Das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 hatten die gesetzlichen Krankenkassen mit einem Defizit von rund 2,65 Milliarden Euro abgeschlossen.
18 Juni 2021

Gesetzliche Krankenkassen: 148 Millionen Euro Defizit im ersten Quartal
Erneut rote Zahlen: Die 103 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im ersten Quartal des laufenden Jahres ein Defizit von 148 Millionen Euro zu beklagen. Als Ursache für die Zahlen nannte Bundesgesundheitsminister Spahn die Corona-Pandemie.
AFP
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