Archivbild. 25.11.2019, Hessen, Frankfurt/Main: Zur Eröffnung des traditionellen Weihnachtsmarktes auf dem Römerberg leuchten die Lichter des Weihnachtsbaumes und der Fahrgeschäfte. (dpa)
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Früher war nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr Lichterglanz: Nach den Ausfällen während der Corona-Pandemie ist die Weihnachtsmarktsaison erneut in Gefahr. Wegen der angespannten Lage an den Energiemärkten und der steigenden Preise droht in deutschen Kommunen eine Weihnachtszeit mit weniger Beleuchtung und Freizeitspaß als in früheren Jahren - es wird ein fahleres Fest, auch wenn keine großen Absagen in berühmten Weihnachtsstädten wie Dresden, Nürnberg, Heidelberg, Münster, Aachen oder Frankfurt am Main anzustehen scheinen.

Weniger Weihnachtsbeleuchtung und kürzere Öffnungszeiten Während drei Monate vor Heiligabend in den Supermärkten schon längst wieder Lebkuchen und Spekulatius stehen, kündigen viele Städte an, weniger Weihnachtsbeleuchtung aufzubauen, sie seltener anzuschalten oder Öffnungszeiten zu verringern. Auch Eisbahnen und andere energie-intensive Attraktionen stehen zur Disposition oder sind schon gestrichen - von Flensburg im Norden bis Berchtesgaden im Süden. In Berlin könnten Einkaufsboulevards wie der Ku'damm dieses Jahr weit weniger glamourös sein. Der Senat entschied, die Straßenbeleuchtungen nicht mitzufinanzieren. Bezirke und Geschäftsleute suchen nun Sponsoren. In Stuttgart sollen die Ökostrom-Lichterketten an Tannenbäumen nur noch 240 statt 450 Stunden leuchten. Das Rathaus verzichtet ganz auf Beleuchtung und den Adventskalender in den Fenstern. Dritte Adventszeit mit Einschränkungen in Folge Auch in Städten wie Aachen, Köln, Frankfurt am Main, Darmstadt, Münster, Düsseldorf, Bielefeld, Hannover, Wiesbaden, Regensburg, Lübeck oder Flensburg wird derzeit geprüft - zum Teil in Arbeitsgruppen -, wie genau man der aktuellen Energienotlage noch Rechnung tragen könne. Schlittschuhbahnen gibt es mit Verweis auf den Energieverbrauch zum Beispiel ebenfalls nicht in Nürnberg, Weimar und Erfurt. In Köln heißt es zur Begründung, am Ebertplatz keine Eisbahn anzubieten: Das sei angesichts der Energiekrise in der Saison 2022/23 „nicht vertretbar“. Nach den Einschränkungen wegen Corona wird Deutschland jetzt schon zum dritten Mal in Folge keine normale Adventszeit erleben.

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