Symbolbild. Der Fachkräftemangel ist laut IW-Studie in etwa wieder auf Vorkrisenniveau. / Photo: DPA (dpa)
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Migrationsexperten sehen Nachbesserungsbedarf am geplanten Fachkräfte-Einwanderungsgesetz der Ampel-Koalition. So kritisierte der Konstanzer Ausländerrechtsexperte Daniel Thym in der „Welt“ (Donnerstag), dass nicht mehr die Gleichwertigkeit eines ausländischen mit dem deutschen Berufsabschluss festgestellt werden muss, sondern generell die staatliche Anerkennung des Abschlusses im Herkunftsland reicht.

Diese sogenannte Erfahrungssäule sei zwar sinnvoll, weil die bisherigen Prüfverfahren langwierig und nicht effektiv gewesen seien, erklärte Thym. Es sei aber angesichts weltweit unterschiedlicher Qualifikationsniveaus möglich, dass diese nicht mit den Bedürfnissen des deutschen Arbeitsmarkts zusammenpassten. „Sinnvoll wäre es, die Erfahrungssäule zu kontingentieren oder andere Mechanismen einzuführen, um problematische Einzelfälle auszusortieren.“

Der Experte Enzo Weber vom Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, hält eine stärkere Förderung eingewanderter Arbeitskräfte für nötig. Staatliche Strukturen müssten die Unternehmen dabei unterstützen. „Qualifikation und Sprache sind für die Entwicklung im Arbeitsmarkt sehr wichtig.“ Wer die nicht erhalte, werde in Deutschland langfristig unter seinen Möglichkeiten arbeiten.

DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag): „Für eine erfolgreiche Reform brauchen wir nicht nur bessere gesetzliche Rahmenbedingungen, entscheidend sind parallel dazu schnellere und digitale Verwaltungsprozesse.“

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch neue Regeln für die Einwanderung von Fachkräften beschlossen, um Deutschland für sie attraktiver zu machen. Neben verschiedenen Erleichterungen - etwa beim Familiennachzug und der Anerkennung von Berufsabschlüssen - enthält der Gesetzentwurf die Einführung eines Punktesystems. Zu den Kriterien, die berücksichtigt werden, zählen Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug.

dpa