Energiepreise treiben Rohstoffkosten auf Rekordhöhe / Photo: DPA (dpa)
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Die hohen Energiepreise haben die Kosten für Rohstoffimporte im vergangenen Jahr auf eine Rekordhöhe getrieben. Insgesamt gab Deutschland 2022 fast 311 Milliarden Euro für Rohstoffeinfuhren aus, rund 100 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor, wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) am Mittwoch in Hannover mitteilte. Dabei gingen die Einfuhrmenge sogar um 14 Prozent auf 325 Millionen Tonnen zurück. Wegen der deutlich gestiegen Preise musste dafür am Ende aber mehr gezahlt werden als für die größere Menge im Vorjahr.

Haupttreiber waren den Angaben zufolge die Energiepreise, die nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine in die Höhe geschossen waren. Auch Nickel, Aluminium und Zink wurden deutlich teurer. Für die stark von Rohstoff-Importen abhängige deutsche Wirtschaft bedeute das eine starke Belastung. „Die infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine stark angestiegenen Strom- und Gaspreise stellen die deutsche Wirtschaft trotz zuletzt leichter Preiserholung vor große Herausforderungen“, sagte BGR-Vizepräsident Volker Steinbach laut Mitteilung. Denn auch in diesem Jahr seien die Preise trotz leichter Rückgänge weiter auf hohem Niveau.

Knapp 60 Prozent der Ausgaben für Rohstoffeinfuhren entfielen 2022 auf Energieträger. Größter Einzelposten war dabei mit fast 23 Prozent Erdgas, gefolgt von Erdöl mit 18,6 Prozent. Eisen und Stahl machten 13,5 Prozent der Ausgaben für Importrohstoffe aus. Wichtigste Lieferländer waren 2022 die Niederlande mit knapp elf Prozent, gefolgt von Russland mit damals noch 8,4 Prozent des Importwerts und den USA mit 5,8 Prozent. Den Spitzenplatz der Niederlande erklären die BGR-Experten auch damit, dass an den dortigen Häfen viele Rohstoffe aus aller Welt angelandet werden, für die die Niederlande dann nur eine Zwischenstation sind.

Die deutsche Stahlindustrie rechnet im Jahr 2023 mit einem Rückgang der Rohstahlproduktion um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgrund für den Rückgang sind die hohen Strompreise, berichtet die Wirtschaftsvereinigung Stahl.


TRT Deutsch und Agenturen