Symbolbild. Reporter mit einer Weste mit der Aufschrift „Press“. (dpa)
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Bei Protesten von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Dresden sind am Sonntagabend zwei Journalisten angegriffen worden. Polizeiangaben zufolge attackierten mehrere Teilnehmer der Protestaktion die beiden Journalisten und deren „Begleitung“. Diese setzte offenbar Pfefferspray gegen die Angreifer ein. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die mutmaßlichen Angreifer ein. Maßnahmen-Gegner, die durch das Pfefferspray getroffen worden seien, hätten ebenfalls eine Anzeige gestellt. „Und hier ist die Polizei schlicht und ergreifend verpflichtet, auch dieser Anzeige nachzugehen“, erklärte Polizeisprecher Marko Laske. Laut einem Bericht des MDR handelte es sich bei den Journalisten um Reporter von vue.critique (Kritischer Blick). Dahinter steckten zwei Gymnasiasten aus Dresden, die seit zwei Jahren Demonstrationen in Sachsen begleiteten. Auf Twitter teilte vue.critique Aufnahmen von einer Verfolgung und beklagte Angriffe durch Neonazis und „Querdenker“ auf die Reporter: „Wir werden in Dresden-Laubegast von Neonazis hunderte Meter verfolgt. Es gibt zahlreiche Tritte, Schläge mit verschiedenen Gegenständen.“

Zusammenstöße zwischen Rechtsextremen und Gegendemonstranten Die Beamten mussten ebenfalls am Sonntag laut eigenen Angaben auch Zusammenstöße zwischen Rechtsextremen und Gegendemonstranten anlässlich des Jahrestags der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg verhindern. Hunderte Gegendemonstranten versuchten demnach, einen von Rechtsextremen angemeldeten Aufzug „symbolisch“ zu blockieren. Dabei versuchten einige von ihnen offenbar auch, die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Die Sicherheitskräfte setzten Pfefferspray ein und leiteten gegen zwei Teilnehmer Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs ein. An einer offiziellen Menschenkette zum Gedenken an die Opfer der Zerstörung Dresdens vor 77 Jahren nahmen laut Angaben der Stadtverwaltung mehr als 3000 Menschen teil, darunter auch der Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Distanzbänder zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sorgten für den notwendigen Abstand im Sinne des Infektionsschutzes. Insgesamt war die Menschenkette demnach viereinhalb Kilometer lang. Nach Angaben der Polizei waren bedingt durch die Demonstrationen mehr als 1800 Beamte in Dresden im Einsatz. Bei den Luftangriffen alliierter Bomber auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 wurden etwa 25.000 Menschen getötet. Weite Teile der historischen Altstadt wurden zerstört.

TRT Deutsch