Symbolbild. 07. September 2016, Bonn: Ein Blick in die Büros der Deutschen Welle in Bonn. Russland verbietet den deutschen Auslandssender Deutsche Welle, schließt sein Moskauer Büro und entzieht seinen Journalisten die Akkreditierung, (dpa)
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll auf seiner Reise nach Moskau am 15. Februar auch von einer Reporterin und einem Kameramann der Deutschen Welle begleitet werden. „Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: Die Deutsche Welle ist zur Reise des Bundeskanzlers nach Moskau eingeladen“, twitterte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstagabend. Der „Tagesspiegel“ hatte zuvor berichtet, dass das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung dem deutschen Auslandssender, gegen den Russland am Donnerstag ein Sendeverbot verhängt hat, zunächst eine Absage erteilt hatte. Diese Darstellung bestätigte ein Sprecher der Deutschen Welle auf Anfrage. Nach der Absage habe man jetzt aber doch eine Zusage bekommen, sagte er am Abend. Die Mitreise hängt allerdings auch davon ab, ob den Betreffenden von Russland ein Visum erteilt wird. Deutsche Welle soll Absage aus Kapazitätsgründen erhalten haben Der Bundeskanzler wird auf seinen Reisen in seiner Regierungsmaschine üblicherweise von einer Gruppe von mehr als 20 Journalistinnen und Journalisten begleitet. Die Nachfrage ist aber immer größer als die Zahl der Plätze im Flieger. Die Deutsche Welle habe deswegen zusammen mit anderen Medien zunächst aus Kapazitätsgründen eine Absage erhalten, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. In anschließenden Gesprächen mit dem Sender habe man dann aber eine „konstruktive Lösung“ gefunden. Russland hat der Deutschen Welle ein Sendeverbot erteilt sowie die Schließung des Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen der Journalisten verfügt. Damit reagierte Moskau am Donnerstag auf ein Sendeverbot des deutschsprachigen Programms seines Staatssenders RT DE. Das Auswärtige Amt verurteilte das Sendeverbot für die Deutsche Welle als weitere Belastung für die deutsch-russischen Beziehungen.

dpa