Berlin: Schule unter Rechtsextremismus-Verdacht (dpa)
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Die Freie Schule am Elsengrund in Berlin-Mahlsdorf hat engeren Kontakt mit dem Rechtsextremisten Bernhard Schaub gehabt, als bisher angenommen wurde. Das geht aus einer Antwort der Bildungsverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten June Tomiak hervor, wie der „Tagesspiegel“ am Dienstag berichtete.

Schaub soll noch im April 2018 eine Fortbildungsveranstaltung für das Lehrerkollegium der Schule durchgeführt haben. Laut Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers (SPD) handelte es sich hierbei um ein „Sprachgestaltungsseminar“. „Die Geschäftsführung und Schulleitung gibt an, dass im Seminar ausschließlich der Umgang mit Sprache und keine zeitgeschichtlichen und politischen Themen behandelt werden durften“, führte Stoffers aus. Laut „Tagesspiegel“ kam die Initiative von Schaub – er soll der Schule die Fortbildung bei einem Aufnahmegespräch für seine Kinder im Jahr 2017 vorgeschlagen haben. Angebote für weitere Seminare seien jedoch abgelehnt worden.

Die Schulleitung habe sich mit dem Argument verteidigt, es sei bei der Wahl Schaubs als Leiter der Fortbildung „um dessen fachliche Expertise als Sprachgestalter gegangen“. Die Grünen-Abgeordnete Tomiak bezeichnete diese Erläuterungen laut dem „Tagesspiegel“ als „fadenscheinige Erklärungen“.

Im Februar war die Schule aufgrund der Beziehungen der Schulleitung mit den Rechtsextremisten und Holocaust-Leugnern Bernhard Schaub und Nikolai Nerling ins Visier des Berliner Verfassungsschutzes geraten.

TRT Deutsch