04.07.2020, Berlin: Ein Feuerwehrauto steht am Einsatzort an dem Imbiss.  (dpa)
Folgen

Das in der Nacht zum Samstag in Berlin-Neukölln in einem Imbiss ausgebrochene Feuer soll wohl doch kein gezielter Angriff gewesen sein. Es gebe weiterhin keine Hinweise auf Brandstiftung oder gar einen Anschlag mit politischen Motiven, sagte am Montag ein Polizeisprecher. Am Samstagmorgen hieß es noch, man schließe ein fremdenfeindliches Motiv nicht aus.

Nach Angaben der Berliner Feuerwehr seien beim Brand in dem libanesischen Imbiss „Al-Andalus“ an der Sonnenallee vier Menschen verletzt worden – zwei von ihnen schwer. Auch die darüberliegenden Wohnungen blieben demnach von den Flammen nicht unverschont. Mit 80 Kräften war die Feuerwehr im Einsatz.

Die „B.Z.“ erntete derweil einen medialen Shitstorm, nachdem die Zeitung die Meldung zum Imbiss-Brand zunächst mit „Flambierter Döner? Schnellimbiss in der Sonnenallee explodiert“ betitelte. Nach heftiger Kritik und Rassismusvorwürfen entschuldigte sich das Blatt und umschrieb die Überschrift.

Rechte Anschlagsserie in Neukölln

Im Szeneviertel Neukölln reißt die Serie rechter Attacken seit Jahren nicht ab, sodass zunächst der Verdacht eines rechtsextremistisch motivierten Brandanschlags nahe lag. Immer wieder schmieren Unbekannte Hakenkreuze und andere Nazi-Symbole an Hauswände, beschädigen Läden und zünden Autos an. Mitte Juni wurde auf der Sonnenallee die Fassade der syrischen Bäckerei „Damaskus“ beschmiert und ein davorstehendes Auto angezündet. Zur Aufklärung der Anschläge habe die Polizei eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet. 72 Taten rechnen Ermittler der Serie zu – darunter 23 Brandstiftungen.

TRT Deutsch und Agenturen