Pressekonferenz Bundesagentur für Arbeit Berlin-Brandenburg / Photo: DPA (dpa)
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Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist zum Jahreswechsel wie saisonal üblich gestiegen - der Arbeitsmarkt zeigte sich dennoch trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche weitgehend stabil. Die Arbeitslosenzahl stieg nach Angaben der Bundesarbeitsagentur (BA) im Januar um 169.000 im Monatsvergleich auf 2.805 Millionen Menschen. Die Quote legte verglichen mit Dezember um 0,4 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent zu.

„Der alljährliche Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel fällt in diesem Jahr geringer aus. Auch die Beschäftigung und Arbeitskräftenachfrage zeigen sich konstant, sodass sich der Arbeitsmarkt zu Jahresbeginn trotz der anhaltenden Wirtschaftsschwäche stabil zeigt“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles. Nahles bezog sich mit diesem Vergleich auf die Jahre vor der Corona-Pandemie, als die Arbeitslosigkeit im Januar üblicherweise um etwa 200.000 Personen stieg. In den Corona-Jahren war der Anstieg geringer ausgefallen.

Dennoch werden die Chancen für Arbeitslose, einen neuen Job zu finden, kleiner. Im Januar waren nach Angaben der Bundesagentur 699.000 Arbeitsstellen als offen gemeldet. Das sind 66.000 weniger als vor einem Jahr.

Nach wie vor schwierig bleibt die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Viele Lehrstellen, die von Betrieben angeboten werden, können nicht besetzt werden. In der sogenannten Nachvermittlungszeit waren den Angaben zufolge von Oktober 2023 bis Januar 2024 mit 64.000 gut 1000 junge Menschen mehr auf Ausbildungssuche als im Jahr zuvor. Dem standen 85.000 gemeldete Ausbildungsstellen in Betrieben gegenüber, knapp 4.000 mehr als im Vorjahr.

28.000 Bewerberinnen und Bewerber waren im Januar 2024 laut BA noch unversorgt und weitere 18.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle. Gleichzeitig waren 18.000 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Der DGB Bayern sieht den Arbeitsmarkt aktuell dennoch unter Druck und forderte Zukunftsinvestitionen. Sparen sei angesichts des konjunkturellen Umfelds und der anstehenden Zukunftsherausforderungen „Gift“, erklärte der Gewerkschafter Bernhard Stiedl. Wichtig seien daher öffentlichen Investitionen in den Bereichen Energie, Infrastruktur und Wohnen. Die Schuldenbremse sei in ihrer jetzigen Form eine „Zukunftsbremse“.

AFP