26.06.2022, Thüringen, Erfurt: Dietmar Bartsch, Bundestagsfraktionschef Die Linke, spricht beim Bundesparteitag der Linken in der Messe Erfurt. / Photo: DPA (dpa)
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Immer mehr Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland droht die Altersarmut. Im September vergangenen Jahres bezogen 647.515 Ruheständler Grundsicherung im Alter - 18.945 mehr als noch Juni 2022, wie laut Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Eine deutliche Zunahme zeige sich auch im Vergleich zu 2021. Demnach waren im vergangenen September rund 68.420 Rentnerinnen und Rentner mehr in Grundsicherung als im Vorjahr.

„Die Altersarmut jagt von Rekord zu Rekord“, sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch dem RND. Mit zwölf Prozent mehr Grundsicherungsanträgen im Alter seit der Bundestagswahl komme die Inflation „im Sozialamt an“, sagte der Linken-Politiker.

Bartsch nannte die Zahlen „nur die Spitze des Eisbergs“. Millionen Rentnerinnen und Rentner würden unter der derzeitigen Preisexplosion leiden. „Wir brauchen eine konsequente Anti-Inflationspolitik“, forderte Bartsch. Die Preise für Lebensmittel und Energie müssten sinken, etwa durch „verschärfte Preisbremsen und staatliche Preiskontrollen gegen das Abkassieren der Lebensmittel- und Energiekonzerne“.

Bartsch brachte in diesem Zusammenhang ein Spitzentreffen zum Thema Rente ins Gespräch. „Wir brauchen dringend einen Rentengipfel im Kanzleramt“, sagte der Linken-Politiker. Es sei „höchste Zeit für eine große Rentenreform in Deutschland“. Die Rente müsse „den Lebensstandard sichern und vor Armut schützen“, sagte Bartsch.

AFP