ARCHIV - 30.06.2021, Niedersachsen, Wunstorf: Brigadegeneral Ansgar Meyer (l.), der letzte Befehlshaber der Bundeswehr in Afghanistan, rollt vor dem Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe die Truppenfahne ein. (dpa)
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Der letzte Kommandeur des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr, Brigadegeneral Ansgar Meyer, hat die stille Rückkehr der Soldaten ohne Beteiligung der Bundesregierung verteidigt. Meyer machte dafür Sicherheitsbedenken geltend. Es wäre aber auch ungerecht gewesen, nur den letzten 264 Soldaten des fast 20 Jahre dauernden Einsatzes exemplarisch zu danken. Deswegen sei ein Appell in Berlin seit Wochen geplant. Meyer wird am 1. September Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr. „Ich hatte von vornherein darum gebeten, aus Sicherheitsgründen darauf zu verzichten, frühzeitig einen Termin für die Landung der letzten Kräfte bekannt zu geben. Ganz einfach weil wir Hinweise hatten, dass die Taliban die Gelegenheit nutzen könnten, nochmal ein letztes Signal zu setzen“, sagte Meyer zum Abzug aus Afghanistan und der Landung auf dem Fliegerhorst Wunstorf am 30. Juni. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Erich Pfeffer, habe nach vorheriger Beratung entschieden, einen kleinen Appell ohne Gäste und weitere Vorgesetzte abzuhalten - als formales Ende des Einsatzes. „In Wunstorf mit einem großen formalen Appell nur die letzten 264 Soldatinnen und Soldaten in den Mittelpunkt zu stellen, wäre ungerecht gewesen. Denn keine 24 Stunden vorher sind zum Beispiel ganz wesentliche Unterstützungskräfte ausgeflogen worden, die die Rückverlegung ganz wesentlich mitgestaltet haben“ so Meyer. „Es war von vornherein klar, dass es einen großen, formalen, zentralen Appell in Berlin geben sollte, der auch mittlerweile auf den 31. August terminiert ist. Das halte ich für wichtig. Und da wird auch, wie ich höre, die Politik hochrangig vertreten sein.“

dpa