Ein Abzeichen der nordrhein-westfälischen Polizei. (dpa)
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Eine 16-Jährige soll einen gehbehinderten Obdachlosen in der Nähe des Essener Hauptbahnhofs mit einer Serie von Tritten gegen den Körper und Kopf misshandelt haben. Der 48-jährige Mann wurde nach Angaben der Bundespolizei am frühen Morgen des ersten Weihnachtstags attackiert, nachdem er sich neben seinem Rollstuhl hingelegt hatte und eingeschlafen war. Aus den Videoaufzeichnungen in diesem Bereich gehe hervor, dass die 16-Jährige das Opfer mit einer mehrminütigen Unterbrechung insgesamt 16-mal gegen den Körper und Kopf getreten habe, wie die Bundespolizei am Samstag mitteilte.
Eine 14 Jahre alte Begleiterin der Jugendlichen soll teilnahmslos daneben gestanden und sich den Gewaltausbruch angeschaut haben. Die 16-Jährige aus Essen soll das Opfer dann auch noch mit einem Messer bedroht und eine Stichbewegung gegen den Bauch angedeutet haben.
Der 48-Jährige schleppte sich in seinen Rollstuhl und habe sich vermutlich aus Angst vor weiteren Misshandlungen in eine S-Bahn begeben, schilderte ein Sprecher der Bundespolizei. Etwa zwei Stunden nach der Tat seien dann Bahnmitarbeiter auf den im Gesicht blutenden Mann aufmerksam geworden, der über Schmerzen am gesamten Körper geklagt habe. Rettungskräfte brachten den Verletzten in ein Krankenhaus. Das Opfer habe auf eigenen Wunsch das Krankenhaus dann wieder verlassen, ergänzte der Sprecher der Bundespolizei.
Die Tatverdächtige sei den Einsatzkräften aus zahlreichen Straftaten am Essener Hauptbahnhof bereits bekannt, erklärte der Sprecher der Bundespolizei weiter. Aus der Sicht seiner Behörde sei sie eine Intensivtäterin. Beide Jugendliche sollen in den kommenden Tagen befragt werden. Es werde wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Der genaue Tatort, ein Tunnel des Essener Hauptbahnhofs, sei kein besonderer Kriminalitätsschwerpunkt.

dpa