Ein Cayuco-Boot mit 156 Personen an Bord, darunter Kinder und Frauen, kommt an der Anlegestelle La Restinga auf der Kanaren-Insel El Hierro an. / Photo: DPA (dpa)
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Die Zahl der irregulär in Spanien ankommenden Migranten hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 fast verdoppelt. Wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des Innenministeriums hervorgeht, stieg die Zahl um 82,1 Prozent auf 56.852 Menschen. Es ist der höchste Jahreswert seit 2018, damals waren 64.298 irregulär eingereiste Flüchtlinge gezählt worden.

Der deutliche Zuwachs im vergangenen Jahr ist vor allem auf den erheblichen Anstieg auf den Kanaren ankommender Flüchtlinge zurückzuführen. Im vergangenen Jahr erreichten den Angaben zufolge 39.910 Migranten die Inseln vor der Nordwestküste Afrikas. Das ist ein Anstieg um mehr als 154 Prozent im Vergleich zu 2022 und mehr als im bisherigen Rekordjahr 2006.

Kanarische Inseln als neue Migrationsroute

Infolge verstärkter Kontrollen im Mittelmeer hat die Migrationsroute über die Kanarischen Inseln in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, obwohl sie lang und gefährlich ist. Die etwa 1600 Kilometer lange Überfahrt beispielsweise von Senegal zu den Kanaren dauert rund eine Woche unter oft schwierigen Wetter- und Meeresbedingungen. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Caminando Fronteras kamen zwischen 2018 und 2022 mehr als 7800 Menschen ums Leben oder gelten als vermisst.

Auch die Zahl der Menschen, die über das Mittelmeer nach Spanien kamen, stieg im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022. Den Angaben zufolge erhöhte sich der Wert um 19,1 Prozent auf 15.435 Menschen. Die Zahl der in den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla ankommenden Menschen sank hingegen um rund 46 Prozent auf 1234.

Melilla und Ceuta haben die einzige Landgrenze der EU mit Afrika. Die Gebiete sind deshalb regelmäßig Ziel von Menschen, die sich ein besseres Leben in Europa erhoffen.

TRT Deutsch und Agenturen