Symbolbild. Eine US-Atombombe B61. Die taktische Atomwaffe ist auch in Europa stationiert. (Wikimedia)
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US-Soldaten haben beim Lernen mit Karteikarten-Apps einem Medienbericht zufolge Geheimnisse über in Europa stationierte Atomwaffen preisgegeben. Die Enthüllungsplattform „Bellingcat“ berichtete am Freitag, bei einer Online-Suche mit Militärbegriffen auf die im Netz einsehbaren Karteikarten gestoßen zu sein. Diese ließen Rückschlüsse auf die genauen Standorte der Atomwaffen und das Ausspähen anderer geheimer Daten zu.

Dem Bericht zufolge nutzen US-Soldaten aller sechs europäischer Militärbasen, die mit dem Schutz der Stützpunkte und der Waffensysteme betraut sind, Karteikarten-Apps wie Chegg, Quizlet und Cram, um sich Informationen wie Sicherheitsprotokolle zu merken.

„Bellingcat“ gab nun bei Google-Suchen geläufige Abkürzungen und Begriffe wie „WS3“ für Waffenlagerungs- und Sicherheitssysteme, „PAS“ für Flugzeugbunker und „vault“ für eine im Boden eingelassene Betonkammer ein – und stieß so auf die Karteikarten. Damit konnten seit 2013 Daten nachverfolgt werden, die jüngsten Hinweise stammten demnach aus dem April 2021.

Bellingcat informierte die Nato und das US-Militär nach eigenen Angaben vor seiner Veröffentlichung über die gravierenden Sicherheitslecks. Entsprechend seien die gefundenen Hinweise offenbar bereits im Vorfeld der Veröffentlichung entfernt worden.

AFP