Ankara plädiert für eine Verlängerung des Istanbuler Getreide-Abkommens. „Wir haben dieses Thema mit der ukrainischen Seite besprochen. Sie stehen dieser Idee positiv gegenüber. Wir besprechen das Thema auch mit den Russen“, sagte der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am Freitag dem amerikanischen Nachrichtensender CNN.
„Sie haben einige Bedenken, ihre eigenen Feldfrüchte, Ammoniak und Düngemittel zu schicken. Sie hatten eine Vereinbarung mit der UNO und versuchen nun, einige Details auszuarbeiten“, erklärte Kalın.
Ursprüngliche Vereinbarung läuft im November aus
Laut dem Präsidentensprecher gibt Türkiye sein Bestes, um beide Kriegsparteien wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. „Die Frage ist, wann wir wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren und wie viel Schaden bis dahin angerichtet worden ist“, so Kalın.
Die ursprüngliche Vereinbarung gilt für 120 Tage und läuft im November aus. Seitdem das erste Schiff im Rahmen des Abkommens am 1. August in See gestochen ist, haben mehr als 260 Schiffe den Getreidekorridor mit über sechs Millionen Tonnen Ladung passiert.
Das Getreide-Abkommen war Ende Juli in Istanbul unterzeichnet worden. Damit wurde die Wiederaufnahme von ukrainischen und russischen Getreideexporten über das Schwarze Meer festgelegt. Bei den Verhandlungen traten Türkiye und die Vereinten Nationen als Vermittler auf. Ziel des Abkommens ist es, eine globale Nahrungsmittelkrise zu verhindern. Das gemeinsame Koordinierungszentrum (JCC) in Istanbul kontrolliert weiterhin die Getreide-Exporte aus der Ukraine.
9 Okt. 2022

Ukraine-Krieg: Türkiye für Verlängerung des Getreide-Abkommens
Das Istanbuler Getreide-Abkommen war ein erster diplomatischer Erfolg im Ukraine-Krieg und läuft im November aus. Ankara plädiert für eine Fortsetzung, laut dem türkischen Präsidentensprecher Kalın steht auch Kiew der Verlängerung positiv gegenüber.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
Selbe Kategorie

Russischer Raketenangriff auf Kiew fordert drei Todesopfer
Russland hat in der Nacht zu Donnerstag erneut die ukrainische Hauptstadt mit Raketen beschossen. Mindestens drei Menschen wurden dabei getötet, darunter ein neunjähriges Mädchen. Der Angriff am Kindertag löste in Kiew eine Welle der Empörung aus.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.