Symbolbild. Die Flagge Schwedens weht im Wind. (dpa)
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Der Oberste Gerichtshof von Schweden verweigert die Auslieferung eines ranghohen Mitglieds der Fetullahistischen Terrororganisation (FETÖ) an Türkiye. Bei dem Gesuchten handelt es sich um Yılmaz Aytan, wie die Nachrichtenagentur Anadolu mit Verweis auf offizielle türkische Quellen berichtete. Aytan soll die unter FETÖ-Mitgliedern verbreitete Kommunikations-App „ByLock“ genutzt und die Schulen der Organisation in Afghanistan geleitet haben.

Auch die schwedische Tageszeitung „Dagens Juridik“ hatte bereits berichtet, dass die Auslieferung des 48-jährigen Verdächtigen vom Obersten Gerichtshof gestoppt worden sei. Aytans Mitgliedschaft in der Terrorgruppe stellt demnach keine Straftaten in Schweden dar.

Aytan soll seit 2018 eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung in dem skandinavischen Land besitzen. Laut schwedischen Medien wurde ihm inzwischen auch der Flüchtlingsstatus zuerkannt. Die Gülenisten hatten den türkischen Staatsapparat über mehrere Jahre hinweg gezielt infiltriert. Im Juli 2016 folgte dann ein Putschversuch, um die demokratisch gewählte Regierung in Ankara zu stürzen. Dieser konnte jedoch durch den Widerstand loyaler Sicherheitskräfte und der Bürger vereitelt werden.

Seither treibt Ankara die Auslieferung von Mitgliedern der Organisation voran. Im Zusammenhang mit dem NATO-Memorandum wird von Schweden und Finnland verlangt, dass sie die FETÖ ebenso wie die PKK explizit als Terrororganisation bezeichnen.

TRT Deutsch