In Polen haben rechtsextreme Parlamentsabgeordnete die Corona-Impfungen mit dem Massenmord an den Juden unter der Nazi-Herrschaft verglichen und damit Empörung ausgelöst. Die Geschäftsträgerin der israelischen Botschaft in Warschau, Tal Ben-Ari Yaalon, sprach am Mittwoch auf Twitter von einem „unglaublichen“ Vorfall. Die Abgeordneten der rechtsextremen Partei Konföderation hatten am Dienstagabend bei einer Kundgebung von Impfgegnern ein Schild mit der polnischen Aufschrift „Impfen macht frei“ in die Höhe gehalten.
Der Slogan war eine Anspielung auf die Nazi-Parole „Arbeit macht frei“, die über dem Eingang des NS-Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau angebracht wurde. Tal Ben-Ari Yaalon, kritisierte die Wortwahl der Impfgegner scharf. „Der größte Teil der Familie meines Vaters wurde in Auschwitz umgebracht, zusammen mit mehr als einer Million weiterer Opfer“, erklärte sie. Das Schild sei respektlos gegenüber ihrem Andenken. „Ich finde es unglaublich, dass so eine Verzerrung des Holocausts 300 Kilometer von dem Ort entfernt passieren kann, wo das Original-Schild steht.“
Auch Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki verurteilte das Vorgehen der Impfgegner. Das Schild liefere ein „dramatisches und düsteres Bild davon, wie tief einige Politiker und Demonstranten mit ihrer gedankenlosen Anti-Impf-Rhetorik sinken können“, sagte er.
16 Dez. 2021
Polen: Rechtsnationale demonstrieren mit Nazi-Parole gegen Impfpflicht
Mit dem Slogan „Impfen macht frei“ haben rechtsnationale Politiker in Warschau an einem Protest von Impfgegnern teilgenommen. Die Parole ist eine Anspielung auf den Holocaust. Der Vergleich sorgte im Land selbst und international für Empörung.
AFP
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