Symbolbild: Österreichs Altkanzler Sebastian Kurz. (dpa)
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Den früheren österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz soll es nach dem Ende seiner Politikerkarriere in die USA ziehen. Das berichtete die Zeitung „Österreich“ am Samstag unter Berufung auf dessen engstes Umfeld. Demnach hat der 35-Jährige einen Vertrag bei einer Privatfirma im Investmentbereich unterzeichnet. Geplant sei, dass Kurz mit seiner Familie künftig zwischen den USA und Österreich pendeln werde.
Die „Kronen-Zeitung“ berichtete, es solle sich um einen Managerjob im Silicon Valley handeln. In der Region südlich von San Francisco haben zahlreiche große Hightech-, IT- und Internetfirmen ihren Sitz. Laut einem Bericht von „eXXpress“ soll es sich bei Kurz künftigem Arbeitgeber um die „geheimnisvolle“ Datenanalysefirma Palantir handeln. Diese wurde im Zusammenhang mit Österreichs Politik erstmals bekannt, als vor einigen Jahren die frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas bei dem Unternehmen anheuerte.

Kurz äußerte sich nicht zu den Berichten. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er am Heiligabend seine Weihnachtsgrüße – eher ungewöhnlich – auf Englisch: „Merry #Christmas, relaxing holidays and a happy New Year to you all!“ - übersetzt: „Frohe #Weihnachten, entspannte Feiertage und ein frohes neues Jahr euch allen!“
Kurz stieg schon mit 25 Jahren in die Politik ein, zunächst als Staatssekretär und kurz darauf als Außenminister sowie später als Kanzler. Er hatte einst ein Jurastudium angefangen, aber abgebrochen. Rücktritt nach Korruptionsvorwürfen
Kurz war im Oktober nach Korruptionsvorwürfen als Bundeskanzler zurückgetreten. Er und einige seiner engsten politischen Mitstreiter sollen mithilfe von Steuergeldern geschönte Umfragen in Auftrag gegeben haben, um seinen Weg ins Kanzleramt zu ebnen. Kurz bestreitet die Vorwürfe.
Er blieb zunächst Chef der konservativen ÖVP und Fraktionschef, kündigte aber Anfang Dezember abrupt seinen Rücktritt von allen Ämtern an. Tage zuvor waren er und seine Freundin Eltern geworden. Die Geburt seines Sohnes habe seine Perspektive geändert, sagte er, und schloss eine Rückkehr in die Politik aus. Die „Kronen-Zeitung“ veröffentlichte ein aktuelles Foto von Kurz beim Spaziergang mit seiner Freundin und Sohn Konstantin im Kinderwagen.
In Medienberichten wurde auch über ein fürstliches Gehalt spekuliert, das Kurz bekommen soll. Er hatte am 9. Dezember auf Twitter geschrieben, er bekomme kein Geld mehr aus seiner Politikerlaufbahn. „Weil auch viele Anfragen dazu kommen: Ich werde auf die Gehaltsfortzahlung verzichten. Laut Regelung würde ich noch bis Jahresmitte 2022 einen Großteil meines bisherigen Gehalts bekommen.“

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TRT Deutsch und Agenturen