In Österreich ist am Donnerstag ein Neonazi-Rapper wegen Verherrlichung des Nationalsozialismus zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der unter dem Pseudonym „Mr. Bond“ bekannte 37-Jährige hatte nach Angaben des Wiener Landesgerichts Neonazi-Songs im Internet veröffentlicht. Eines seiner Stücke war 2019 von dem rechtsextremen Synagogen-Attentäter von Halle, Stephan B., verwendet worden.
Der österreichische Rapper hatte populäre Hits in antisemitische und rassistische Songs umgetextet, die den Nationalsozialismus verherrlichen. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass von dem 37-Jährigen eine „besondere Gefährlichkeit“ ausgehe. Er war im Januar 2021 festgenommen worden, nachdem die Ermittler ihn anhand seines Paypal-Kontos identifiziert hatten.
Jüngerer Bruder betrieb antisemitische Webseite
Sein mitangeklagter jüngerer Bruder, Administrator einer antisemitischen Webseite, wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Beide Männer können noch Berufung einlegen.
Der Deutsche Stephan B., der im Oktober 2019 ein Attentat auf die Synagoge von Halle verüben wollte und nach dem Scheitern des Anschlags zwei Menschen erschoss, hatte den Live-Stream seiner Taten mit einem Stück von „Mr. Bond“ unterlegt.
Der Rapper selbst rief bereits seit 2016 in Neonazi-Foren zu Terroranschlägen auf. Dort verglich er auch den Attentäter im neuseeländischen Christchurch, der 2019 in einer Moschee 51 Menschen tötete, mit einem Heiligen und übersetzte dessen rassistisches Manifest ins Deutsche.
Mehr zum Thema: Verfassungsschützer: Neonazis ziehen von West- nach Ostdeutschland
AFP
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