Archivbild: Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in Wien. (dpa)
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Das Österreichische Bundesheer hat Brigadier Johann Gaiswinkler vorübergehend des Dienstes enthoben. Das verkündete die Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am Montag in einer Pressemitteilung. Grund hierfür ist ein Video, in dem er in einem auffälligen T-Shirt die Corona-Maßnahmen der österreichischen Regierung scharf kritisiert. Das auf seinem Kleidungsstück aufgedruckte Gedicht sticht vor allem durch die Wortwahl auf: „Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott!“ Auch wenn diese Verse fälschlicherweise dem deutschen Dichter Theodor Körner in den Mund gelegt werden, entstammen sie der Neonazi-Szene und sind unter Rechtsextremisten bekannt. Gaiswinkler soll dies angeblich nicht gewusst haben. Er räumte nach dem Interview seinen Fehler ein und behauptete, er hätte sich geirrt und „fälschlicherweise geglaubt, dass der Spruch von Körner stammt“. Am Montag erklärte die österreichische Verteidigungsministerin Tanner in einer Pressemitteilung, sie sei „schockiert“ über die Äußerungen des Brigadiers bezüglich der Corona-Maßnahmen, aber „seine private Meinung sei ihm unbenommen“. „Ein Anstreifen mit nationalsozialistischem Gedankengut werde ich jedoch keinesfalls dulden“, fügte Tanner hinzu. Der Brigadier wurde auf ihre Anordnung vorübergehend suspendiert. Laut einer Mitteilung auf der Internetseite des Bundesheers prüfe die Disziplinarabteilung nun im Detail.

TRT Deutsch und Agenturen