Symbolbild - Häusliche Gewalt (dpa)
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In den ersten beiden Monaten seit Inkrafttreten der neuen Verordnung zur Bekämpfung häuslicher Gewalt in Österreich wurden 1700 Männer zur Teilnahme an Präventionskursen verpflichtet, weil sie gegen ihre Partnerinnen gewalttätig geworden waren. Seit Jahresbeginn 2021 wurden 10.900 Annäherungs- und Betretungsverbote ausgesprochen. Das sind beinahe genauso viele wie im gesamten Vorjahr, in dem sich die Anzahl der ausgesprochenen Verbote auf 11.652 belief.

Österreich europaweit im Spitzenfeld

Es geht um Ehemänner, Lebensgefährten, Ex-Freunde, die mit ihrem aggressiven Verhalten die Polizei auf den Plan gerufen hatten. Sie wurden von den Beamten weggewiesen oder bekamen ein Annäherungsverbot.
Die Betroffenen müssen seit dem 1. September an einer sechsstündigen Gewaltpräventionsberatung teilnehmen. Wer der Aufforderung nicht folgt, muss mit empfindlichen Verwaltungsstrafen von bis zu 5.000 Euro rechnen. Allein in diesem Jahr wurden in Österreich bereits 10.900 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen.

Die Anti-Gewalt-Beratungen gehören zum Gewaltschutz-Maßnahmenpaket der Regierung. Dieses ist die Folge aus der anhaltend hohen Zahl an Frauenmorden in Österreich. Europaweit liegt das Land im Spitzenfeld.

Bereitschaft zum Melden von Vorfällen steigt

„Die Zahlen der verpflichtenden Gefährderberatung zeigen, dass diese Maßnahme ein wichtiger Eckpfeiler ist. Denn neben zahlreichen Angeboten für von Gewalt bedrohte Frauen muss man auch bei den Männern ansetzen“, sagte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) gegenüber „oe24.at“.
Die Häufung von Betretungs- und Annäherungsverboten sei ein klares Zeichen, dass Gewalttaten zu einem großen Teil der Polizei gemeldet werden – das treffe auch auf jene Taten zu, die sich im privaten Zusammenleben ereignen, geht aus einer Pressemitteilung des österreichischen Innenministeriums hervor. Die Zahl der speziell geschulten Präventionsbeamten wurden von 500 auf 800 erhöht werden. Mehr zum Thema: Innenminister drängen auf bessere Erfassung von Gewalt gegen Frauen

TRT Deutsch und Agenturen