Symbolbild: Justiz (dpa)
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Ein 25-jähriger Deutscher ist in Österreich des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern schuldig gesprochen und zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Das Landesgericht Klagenfurt beschloss am Montag außerdem seine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Ermittler waren ihm im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex Münster auf die Spur gekommen.
Der aus dem Raum Stuttgart stammende Angeklagte gab in dem Prozess zu, sieben Kinder missbraucht zu haben. Darunter war auch sein kleiner Sohn, der noch im Säuglingsalter zum Opfer wurde.

Von Ermittlern aufgefundene Tatvideos dokumentierten den Missbrauch
Der Mann und sein ehemaliger Lebensgefährte waren Ende 2020 in Österreich festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft hatten sie teilweise gemeinsam Kinder missbraucht. Der 45-jährige Ex-Partner wurde bereits im Januar zu einer Höchststrafe von 15 Jahren verurteilt und ebenfalls in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Da der jüngere Mann die ihm zur Last liegenden Taten hauptsächlich in Deutschland verübt hatte, wurde er zu zehn Jahren verurteilt. Dies sei nach deutschem Recht die höchstmögliche Strafe für die vorliegenden Delikte, erklärte der Richter. Die beiden Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
In dem 2020 aufgedeckten Missbrauchskomplex waren Kinder in einer Gartenlaube in Münster und an anderen Orten vergewaltigt worden. Bislang hat die Polizei mehr als 30 Opfer identifiziert und über 50 Verdächtige ausfindig gemacht, die zum Teil schon verurteilt worden sind. Ermittler fanden bei dem Haupttäter auch Tatvideos, die von dem Österreicher und dem 25-jährigen Deutschen aufgenommen wurden.

dpa