Angesichts der humanitären Lage in Syrien sei das Engagement der Türkei, der Europäischen Union und internationaler Partner von entscheidender Bedeutung. Das sagte der Leiter der EU-Delegation in der Türkei, Nikolaus Meyer-Landrut, am Montag bei seinem Besuch des UNOCHA-Büros in der südlichen Provinz Hatay an der Grenze zu Syrien. UNOCHA ist die UNO-Stelle zur Koordination humanitärer Angelegenheiten in Krisengebieten. „Ich möchte zeigen, dass das Thema Syrien weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung der EU steht“, bekräftigte der Diplomat während seiner Begutachtung der Hilfsleistungen vor Ort.
Meyer-Landrut erinnerte daran, dass die EU vor kurzem eine Geberkonferenz zu Syrien in Brüssel abgehalten habe. Dabei seien 6,5 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe gesammelt worden. Ebenso sei dabei die Notwendigkeit einer politischen Lösung des bewaffneten Konflikts zur Sprache gekommen. „Leider werden in diesem Bereich aufgrund der Haltung des Assad-Regimes und seiner internationalen Unterstützer keine schnellen Fortschritte erzielt“, fügte der 61-Jährige hinzu.
Der Gesandte betonte, dass der türkische Korridor für die Syrer von entscheidender Bedeutung sei, da ein Drittel aller Hilfsaktivitäten durch diesen Übergang verlaufe. Am 10. Juli läuft das UN-Mandat aus, das bisher die internationale Versorgung garantiert. Die internationale Gemeinschaft befürchtet zunehmend, dass Russland diesmal ein Veto gegen dessen Verlängerung einlegen könnte. Experten warnen, dies würde zu einer humanitären Katastrophe in dem kriegsgebeutelten Land führen. Moskau ist skeptisch gegenüber den grenzüberschreitenden Hilfsbemühungen der UNO und anderer Akteure für Syrien, da diese nach seiner Auffassung die Souveränität Syriens untergraben.
17 Mai 2022

Meyer-Landrut besucht Hatay und bekräftigt EU-Engagement für Syrien
Der Leiter der EU-Delegation in der Türkei, Meyer-Landrut, hat das Büro von UNOCHA in Hatay besucht. Dabei erklärte der Diplomat, die Zustände im Bürgerkriegsland sowie eine politische Konfliktlösung stünden „ganz oben auf der Tagesordnung der EU“.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten

Hartes Eingreifen: Griechische Polizei setzt Tränengas gegen Migranten ein
An der griechischen Grenze spitzt sich die Lage zu. Inzwischen sollen dort Tausende von Migranten warten. Griechische Sicherheitskräfte gehen jedoch gegen die Einreisewilligen mit aller Härte vor – auch Küstenwache und Marine sind im Einsatz.
Selbe Kategorie

Griechenland: Aktivisten demonstrieren gegen Pushbacks von Migranten
NGOs und Aktivisten haben auf der griechischen Insel Lesbos gegen Pushbacks von Migranten demonstriert. Sie kritisieren die Behörden des Landes und die europäische Grenzschutzagentur. Diesen wird vorgeworfen, Flüchtlinge systematisch zurückzudrängen.

EU-Parlamentarier fordert Konsequenzen für griechische Pushbacks
Wegen illegaler Pushbacks an der EU-Außengrenze fordert der Grünen-Europaabgeordnete Marquardt Konsequenzen für Griechenland. Sollte die EU-Kommission tatenlos bleiben, solle die deutsche Bundesregierung selbst ein Verfahren gegen Athen einleiten.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.