16.05.2022, Türkei, Hatay, Reyhanlı: Der Leiter der EU-Delegation in der Türkei, Nikolaus Meyer-Landrut, bei seinem Besuch des UNOCHA-Büros im Süden der Türkei an der Grenze zu Syrien. (AA)
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Angesichts der humanitären Lage in Syrien sei das Engagement der Türkei, der Europäischen Union und internationaler Partner von entscheidender Bedeutung. Das sagte der Leiter der EU-Delegation in der Türkei, Nikolaus Meyer-Landrut, am Montag bei seinem Besuch des UNOCHA-Büros in der südlichen Provinz Hatay an der Grenze zu Syrien. UNOCHA ist die UNO-Stelle zur Koordination humanitärer Angelegenheiten in Krisengebieten. „Ich möchte zeigen, dass das Thema Syrien weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung der EU steht“, bekräftigte der Diplomat während seiner Begutachtung der Hilfsleistungen vor Ort. Meyer-Landrut erinnerte daran, dass die EU vor kurzem eine Geberkonferenz zu Syrien in Brüssel abgehalten habe. Dabei seien 6,5 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe gesammelt worden. Ebenso sei dabei die Notwendigkeit einer politischen Lösung des bewaffneten Konflikts zur Sprache gekommen. „Leider werden in diesem Bereich aufgrund der Haltung des Assad-Regimes und seiner internationalen Unterstützer keine schnellen Fortschritte erzielt“, fügte der 61-Jährige hinzu. Der Gesandte betonte, dass der türkische Korridor für die Syrer von entscheidender Bedeutung sei, da ein Drittel aller Hilfsaktivitäten durch diesen Übergang verlaufe. Am 10. Juli läuft das UN-Mandat ​​aus, das bisher die internationale Versorgung garantiert. Die internationale Gemeinschaft befürchtet zunehmend, dass Russland diesmal ein Veto gegen dessen Verlängerung einlegen könnte. Experten warnen, dies würde zu einer humanitären Katastrophe in dem kriegsgebeutelten Land führen. Moskau ist skeptisch gegenüber den grenzüberschreitenden Hilfsbemühungen der UNO und anderer Akteure für Syrien, da diese nach seiner Auffassung die Souveränität Syriens untergraben.

TRT Deutsch