Luxemburg: Sorge um Nationalsprache „Lëtzebuergesch“ – Experten beruhigen (dpa)
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Für etwa drei von zehn Schulanfängern im Großherzogtum Luxemburg ist Luxemburgisch die Muttersprache. Dies geht aus einer Erhebung für das Schuljahr 2021/22 hervor. Nur noch 33 Prozent der Grundschüler sprechen zu Hause die aus einem moselfränkischen Dialekt des Westmitteldeutschen hervorgegangene Amtssprache des Landes. Vor 20 Jahren waren es einem „L’essentiel“-Bericht zufolge noch fast doppelt so viele.

Für viele Bewohner des Landes ist dies ein Anlass zur Sorge. Experten relativieren hingegen den befürchteten Bedeutungsverlust: Obwohl Luxemburgisch nicht mehr die Erstsprache von zwei Dritteln der Kinder sei, werde sie immer noch von deren überwältigender Mehrheit gesprochen. Mehr als 80 Prozent der Kinder zwischen vier und zwölf Jahren beherrschen die Sprache. Schüler im Alter von zwölf Jahren gaben zu 87 Prozent an, Luxemburgisch zu sprechen, 58 Prozent reden vorwiegend Französisch und 47 Prozent Deutsch.

Nur zehn Prozent der Luxemburger sprechen Englisch. Allerdings beherrscht etwas mehr als ein Viertel Portugiesisch. Jeder sei frei, „die Sprache zu wählen, die er verwenden möchte“, erklärte Luc Marteling, Direktor des Zentrums für die luxemburgische Sprache. Luxemburg sei ein polyglottes Land, in dem jeder mehrere Sprachen spricht. „Die luxemburgische Sprache wird sich verändern, das ist das Merkmal einer lebendigen Sprache und eher eine gute Sache“.

TRT Deutsch