Russland will nach ukrainischen Angaben in der eingenommenen Großstadt Cherson ein Referendum zur Gründung einer unabhängigen „Volksrepublik“ inszenieren. Dies erklärte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Da es dafür keinerlei Unterstützung in der Bevölkerung gebe, werde das Referendum komplett gefälscht werden, sagte Kuleba. Sollte Russland dies durchziehen, müssten scharfe Sanktionen folgen. „Cherson ist und wird immer in der Ukraine sein.“
Cherson liegt nahe der Krim
Das nahe der von Russland annektierten Halbinsel Krim gelegene Cherson war als erste Großstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung Anfang März von der russischen Armee eingenommen worden. In der Hafenstadt leben 290.000 Menschen.
Die Menschenrechtsbeauftragte im ukrainischen Parlament, Ljudmila Denisowa, schrieb im Onlinedienst Telegram, die Besatzer seien dabei, Unterstützung für das Referendum im Stadtrat zu organisieren. Sie betonte, dass eine solche Abstimmung illegal sei. Nach der Annexion der Krim 2014 hatte Kreml-Chef Wladimir Putin auch dort ein Referendum abhalten lassen, das von Kiew und dem Westen alles illegal angesehen wird.
Mehr zum Thema: Krieg erreicht Westen der Ukraine – Erstmals Explosionen bei Lwiw
13 März 2022
Kiew: Russland organisiert gefälschtes Referendum für Hafenstadt Cherson
Da es keine Unterstützung für eine „Volksrepublik“ in Cherson gäbe, werde das Referendum komplett gefälscht werden, sagt der ukrainische Außenminister Kuleba. Sollte Russland dies durchziehen, müssten scharfe Sanktionen folgen.
AFP
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