05.08.2023, Österreich, Leibnitz: Touristen werden aus ihren Unterkünften mit Zillen (Booten) auf überfluteten Straßen in Sicherheit gebracht. In den nach heftigen Regenfällen bereits teils überschwemmten Gebieten im Süden Österreichs hat es in der Nacht weiter geschüttet. / Photo: DPA (dpa)
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In den nach heftigen Regenfällen bereits teils überschwemmten Gebieten im Süden Österreichs hat es in der Nacht weiter geschüttet. Die Niederschläge fielen zwar zunächst weniger stark aus als befürchtet, Entspannung gab es am Samstagmorgen von Feuerwehr und Behörden aber nicht: Im südlichsten Bundesland Kärnten und in der Steiermark drohten weitere Überschwemmungen, Campingplätze wurden geräumt. Mehr als 2500 Feuerwehrleute und Dutzende Soldaten waren nach Angaben des Rundfunksenders ORF im Einsatz.

Camper in Schulen untergebracht

Ein Campingplatz am Gösselsdorfer See und einer am Turnersee waren nach Angaben der Behörden von Hochwasser bedroht. Camper wurden teils in nahe gelegenen Schulgebäuden untergebracht. In der Ortschaft St. Paul im Lavanttal in Kärnten waren am Freitagabend 70 Haushalte evakuiert worden. In einem südlichen Vorort der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee musste ein Rückhaltebecken ausgepumpt werden, weil es drohte überzulaufen. In Lavamünd gerieten völlig durchnässte Hänge ins Rutschen und bedrohten Wohnhäuser.

Seniorenheim und Häuser geräumt

05.08.2023, Österreich, -: Feuerwehrwagen stehen vor einer überfluteten Brücke über die Sulm am Ortsausgang von Leibnitz in der Steiermark. In den nach heftigen Regenfällen bereits teils überschwemmten Gebieten im Süden Österreichs hat es in der Nacht weiter geschüttet. Entspannung gab es am Samstagmorgen von Feuerwehr und Behörden nicht: Im südlichsten Bundesland Kärnten und in der Steiermark drohen weitere Überschwemmungen. (DPA)

In Leibnitz in der Steiermark wurde ein Seniorenheim vorsorglich geräumt. In einer anderen Ortschaft wurden Menschen mit Booten aus ihren Häusern abgeholt und in Sicherheit gebracht.

Tote und schwere Schäden im benachbarten Slowenien

Das Unwetter hat auch im benachbarten Slowenien schwere Schäden angerichtet und dürften drei Menschen das Leben gekostet haben. Die slowenische Polizei ermittelte am Samstag noch, ob drei Todesfälle mit den Unwettern und Überschwemmungen in Zusammenhang standen. Mindestens drei Brücken stürzten ein.

Ministerpräsident Robert Golob sprach am Freitagabend von „wahrscheinlich größten Schäden durch eine Naturkatastrophe in der Geschichte des unabhängigen Sloweniens“, berichtete STA. Slowenien wurde 1991 unabhängig.

In Dravograd nahe der Grenze zu Österreich mussten nach einem Erdrutsch am Samstag 110 Menschen, darunter 30 Touristen, in Sicherheit gebracht werden. Dort drohte ein weiterer Erdrutsch. Der Ort liegt am Zusammenfluss der drei anschwellenden Flüsse Drau, Meze und Mislinje. Bürgermeister Anton Preksavec sprach von einer „Apokalypse wahrhaft biblischen Ausmaßes“, wie STA berichtete.

Staus wegen Urlauberverkehr - auch Deutschland betroffen

05.08.2023, Österreich, Klagenfurt: Autos fahren auf einer überfluteten Straße in Viktring bei Klagenfurt in Kärnten. In den nach heftigen Regenfällen bereits teils überschwemmten Gebieten im Süden Österreichs hat es in der Nacht weiter geschüttet. (DPA)

Am Samstagmorgen gab es bereits große Staus wegen des Urlauberverkehrs, etwa auf der A11 im Karawankentunnel. Unwetterbedingt war die Ausweichstrecke über den Loiblpass zwischen Klagenfurt und Ljubljana gesperrt und teils auch die slowenische Autobahn A1, eine wichtige Transitroute für viele Kroatien-Urlauber.

Nach Angaben des ORF sollte die Strecke zwischen Maribor und Triest noch bis Sonntag teils unterbrochen bleiben. Auch aus Deutschland landeten der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge viele Urlaubsreisende vor dem Grenzübergang Walserberg in einem etwa acht Kilometer langen Stau.

TRT Deutsch und Agenturen