Griechische Soldaten und Touristen verlassen eine Fähre im Hafen der Insel Kastelorizo. (AFP)
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Trotz der Vereinbarung zwischen Griechenland und Türkei, die Insel nicht zu militarisieren, hat ein Kamerateam von TRT World griechische Truppenbewegungen auf Kastelorizo beobachtet. Die Aufzeichnungen von der Insel, die in umstrittenen Gewässern des östlichen Mittelmeers zwischen Athen und Ankara liegt, wurden am Mittwoch dokumentiert.

Das Video wurde von der türkischen Küstenortschaft Kaş mit Hilfe eines Telezoomobjektivs aufgenommen. Die Ortschaft in der Provinz Antalya liegt wenige Kilometer von der Insel Kastelorizo entfernt, die in der Türkei unter dem Namen Meis bekannt ist.

Das Filmmaterial erinnert an Bilder, die erst vergangene Woche für einen Aufschrei in den sozialen Medien sorgten. Diese zeigten bewaffnete griechische Soldaten bei der Ankunft mit einer Fähre auf Kastelorizo.

Griechische Soldaten landen auf der Insel Kastelorizo (AFP)

Die Türkei bewertet diesen Schritt als inakzeptabel und sieht darin eine Verletzung des Völkerrechts. „Kastelorizo steht unter einem entmilitarisierten Status, der mit dem Pariser Friedensvertrag von 1947 festgelegt wurde“, erinnerte das türkische Außenministerium am 30. August in einer Stellungnahme.

„Wenn das stimmt, dann sind diese Medienberichte eine neuartige Manifestation der gesetzeswidrigen Handlungen Griechenlands und seiner wahren Absichten in Bezug auf das östliche Mittelmeer“, äußerte sich das Außenamt weiter. „Wir lehnen die unrechtmäßigen Versuche einer Änderung des Status der Insel ab.“

Zur angespannten Lage kommt hinzu, dass Griechenland eine Hunderte von Quadratkilometern große ausschließliche Wirtschaftszone für die kleine Insel im Mittelmeer beansprucht. Die griechische Insel ist etwa 600 Kilometer vom griechischen Festland und nur zwei Kilometer vom türkischen Festland entfernt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte in diesem Zusammenhang am Dienstag, dass einige Länder versuchten, die Türkei auf ihre Küsten zu beschränken. Er bezeichnete das als „eine eklatante Ungerechtigkeit“.

„Es ist der deutlichste Beweis für Fehlverhalten und Ungerechtigkeit, die Türkei - ungeachtet ihrer gigantischen Größe von 780.000 Quadratkilometern - durch eine Insel von 10 Quadratkilometern an ihre Küste zu binden“, kritisierte das türkische Staatsoberhaupt.

TRT Deutsch