Das türkische Generalkonsulat in Paris wurde am Donnerstagmorgen von Anhängern der terroristischen PKK angegriffen. (AA)
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Am Donnerstagmorgen wurde das türkische Generalkonsulat in Paris von mutmaßlichen Sympathisanten der terroristischen PKK angegriffen. Dies berichtete „Daily Sabah“. Bei dem Angriff wurden die Außenwand und die Fenster des Gebäudes beschädigt.

Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, hätten gegen 2.30 Uhr morgens noch nicht identifizierte Angreifer Sprengstoff in Form von Feuerwerkskörpern auf das Botschaftsgebäude geworfen.

Die französischen Behörden leiteten eine Untersuchung des Vorfalls ein. Organisationen, die der Terrororganisation nahestehen, haben sich bereits zu dem Angriff bekannt.
Der Gouverneur der Provinz Hauts-de-Seine, Laurent Hottiaux, hat den Anschlag auf das Konsulatsgebäude in der Gemeinde Boulogne-Billancourt nahe der französischen Hauptstadt in einer Erklärung verurteilt.

Frankreich gilt als Rückzugsgebiet der PKK

Türkische diplomatische Vertretungen und Beamte sind in Frankreich häufig Angriffen von PKK-Sympathisanten ausgesetzt. Das Land dient Extremisten aus dem Umfeld der Organisation als Rückzugsgebiet. Neben Deutschland, der Schweiz und den Benelux-Staaten gilt Frankreich als das Land mit dem größten Sympathisantenumfeld innerhalb der EU.

Die PKK führt seit fast 40 Jahren einen Terrorkrieg gegen den türkischen Staat. In der Türkei, den USA und der EU ist sie als terroristische Organisation eingestuft. Unter anderem dienen Drogengeschäfte oder Schutzgelderpressung der Gruppe zur Beschaffung von Finanzmitteln. Ihr wird vorgeworfen, durch Täuschung, Einschüchterung und Entführungen junge Menschen – häufig Minderjährige – für ihren terroristischen Kampf zu rekrutieren.

In der Türkei wird die Organisation für den Tod von etwa 40.000 Menschen verantwortlich gemacht. Die türkische Regierung hat vor allem Regierungen in der EU mehrfach für ein aus ihrer Sicht zu wenig entschlossenes Vorgehen gegen die Terroristen kritisiert. Geheimdiensten zufolge betrachtet die PKK Europa als „ruhiges Hinterland“, seit mehrere Terrorakte etwa in Deutschland 1993 zum Verbot der Vereinigung geführt hatten.

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TRT Deutsch