Mehrere französische Gewerkschaften haben für den kommenden Samstag zu Demonstrationen für eine „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen aufgerufen. „Solidarität mit dem palästinensischen Volk“ heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Aufruf. Die Gewerkschaften fordern außerdem ein Aufhebung der israelischen Totalblockade des Gazastreifens, das Ende der Bombardierungen und Vertreibungen sowie die Befreiung der Geiseln und Gefangenen.
Nach Beginn israelischer Angriffe auf die palästinensische Enklave vor mehr als einem Monat fanden in Frankreich bereits mehrere pro-palästinensische Solidaritätskundgebungen statt, vor allem an den vergangenen beiden Samstagen. Größere Ausschreitungen, die Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin zuvor vermutet hatte, blieben aus. Darmanin hatte zunächst vergeblich versucht, pro-palästinensische Demonstrationen mit Verweis auf Sicherheitsbedenken pauschal zu verbieten.
Am vergangenen Sonntag waren zudem landesweit rund 100.000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Antisemitismus zu demonstrieren. Dazu hatten die Vorsitzenden der Nationalversammlung und des Senats aufgerufen. Zahlreiche Politiker hatten daran teilgenommen.
Seit den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen Anfang Oktober sind nach örtlichen Angaben bisher rund 11.240 Palästinenser getötet worden, die meisten davon Kinder und Frauen. Laut Angaben aus Tel Aviv wurden bisher rund 1200 Israelis getötet.
Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Viele Krankenhäuser mussten ihren Betrieb wegen anhaltender Angriffe und fehlender Energie einstellen. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.