Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun bei einer Rede.  (AA)
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Die Türkei hat eine griechische Webseite verurteilt, die persönliche Daten eines türkischen Reporters der Öffentlichkeit illegal zugänglich machte. Dabei wurde offenbar versucht, den in Griechenland tätigen TRT-Journalisten einzuschüchtern. „Wir verurteilen diesen überholten Ansatz auf das Schärfste“, erklärte der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun am Dienstag.

„Unsere Reporter werden ihren Pflichten unter der staatlichen Schutzgarantie der Republik Türkei nachgehen“, unterstrich Altun und fügte hinzu: „Kein faschistisches Element kann dies verhindern.“

Die in Griechenland ansässige antitürkische Nachrichtenseite „Turkikanea“ veröffentlichte persönliche Daten von Journalisten, darunter auch Passbilder von Necat Ahmet, Reporter bei TRT Haber, dem öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender der Türkei. Bislang ist nicht bekannt, wie die Webseite an die sensiblen Daten rankommen konnte, da nur griechische Behörden zu solchen Informationen Zugang haben.

Zuvor hatte Altun in einem Tweet die griechische Regierung verantwortlich gemacht, die persönlichen Daten anderer türkischer Reporter durchsickern zu lassen und sie so in Lebensgefahr zu bringen. „Meine Botschaft an Griechenland lautet wie folgt: Sie werden den Preis dafür bezahlen müssen, wenn diese türkischen Reporter in Gefahr geraten“, sagte Kommunikationsdirektor Altun.

Zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Anadolu im Visier

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte die gleiche Webseite einen provokativen Leitartikel, der sich gegen den Athen-Korrespondenten der Nachrichtenagentur Anadolu, Tevfik Durul, und den Fotojournalisten Ayhan Mehmet richtete. Beide reisten zuvor auf die Insel Meis, auch bekannt als Kastelorizo, um über die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit den griechisch-türkischen Spannungen im Mittelmeer zu berichten. Die Webseite veröffentlichte ein Foto aus Duruls Reisepass und Informationen über Mehmets Geburtsort.

„Es ist ein schwerer Schlag für die Pressefreiheit, zwei Journalisten ins Visier zu nehmen, die auf die Insel gereist sind, um Bericht zu erstatten“, kommentierte Şenol Kazancı, Generaldirektor der Nachrichtenagentur Anadolu (AA), den Vorfall in einer Erklärung.

Medienberichten zufolge hat Griechenland kürzlich militärische Elemente auf die Insel Meis entsandt. Ankara verurteilte diesen Schritt. Die Verlegung von Einheiten verstoße gegen die Pariser Friedensverträge von 1947 und sei kontraproduktiv für den Frieden, da die Insel einen entmilitarisierten Status habe.

Griechenland fordert für die zehn Quadratkilometer große Insel Kastelorizo eine Tausende von Quadratkilometern große Seegerichtsbarkeit. Zugleich liegt die Insel nur zwei Kilometer vom türkischen Festland entfernt. Das griechische Festland ist dagegen 600 Kilometer entfernt. Die Türkei wirft Griechenland vor, zu ignorieren, dass die Türkei eine längere Mittelmeerküste als jedes andere Land in der Region hat.

TRT Deutsch