Belgien, Brüssel: Maros Sefcovic auf einer Pressekonferenz / Photo: DPA (dpa)
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Der Vizepräsident der EU-Kommission, Maroš Šefčovič, hat mit Blick auf die deutsche Debatte um einen Industriestrompreis dauerhafte Subventionen abgelehnt. Šefčovič, der neue Mann der EU für den Green Deal, sagte im Interview mit dem „Handelsblatt“, dass die EU-Staaten Energie nicht „dauerhaft subventionieren“ können. „Das würde zu einer Marktverzerrung führen“, argumentierte er.

Šefčovič plädierte stattdessen für eine Reform des Strommarktes, um „den Unternehmen mehr Planungssicherheit zu geben“. Ziel müsse es sein, „den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und das Netz so auszubauen, dass es grünen Strom besser nutzen kann“, betonte der slowakische Politiker.

Der Vizepräsident der EU-Kommission räumte ein, dass den USA die Verbindung von Industrie- und Klimapolitik derzeit besser gelinge. „Für uns heißt das: Regeln vereinfachen, schneller werden und die Finanzhilfen gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten effizienter auszahlen“, sagte er dem „Handelsblatt“.

Hausbesitzern und Mietern, die hohe Sanierungskosten fürchten, sagte Šefčovič finanzielle Hilfen zu. Er verstehe, dass es Sorgen gebe, betonte er. Ziel der EU sei es, „dass die Menschen am Ende eine niedrigere Energierechnung haben“.

AFP