ARCHIV - 29.08.2020, Berlin: Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen stehen vor dem Reichstag, ein Teilnehmer hält eine Reichsflagge. (dpa)
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Im Geburtsort von Nazi-Diktator Hitler in Braunau in Oberösterreich stellten zwei Männer am Mittwoch Kerzen auf einem Fensterbrett seines Geburtshauses ab. Sie hätten dies im Gedenken an Adolf Hitler gemacht, gaben sie gegenüber den einschreitenden Polizeibeamten an. Es handelt sich bei den Angesprochenen um einen 23 Jahre alten Österreicher und einen 69 Jahre alten Deutschen. Sie wurden wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Verbotsgesetz angezeigt.

Hitlers angebliche Lieblingsspeise als Tagesmenü um „8,80 Euro“

Hitlers Lieblingsspeise sollen Eiernockerl mit grünem Salat gewesen sein. Als Quelle für diese Darstellung gilt eine satirische Selbstdarstellung eines bekannten Holocaust-Leugners aus den 1990er Jahren, das entsprechende Gerücht ist allerdings schon deutlich älter. Jedenfalls ist es in rechtsextremen Kreisen beliebt geworden, am 20. April Eiernockerl zu essen und Fotos davon in den sozialen Netzwerken zu teilen.

In diesem Jahr fiel ein Lokal in Wien mit einem Eiernockerl-Tagesmenü auf, das 8,80 Euro kostete – für Eingeweihte eine doppelte Erinnerung an Hitler, denn die Ziffern „88“ stehen unter Neonazis für „Heil Hitler“.

Dortmund: Reichsflaggen mit Hubwagen abgeschnitten
Neonazis im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld haben am Mittwoch laut Polizei mehrere Häuser mit Reichsflaggen behängt. Nachdem eine Streife der Polizei die 22 Flaggen in den Farben Schwarz, Weiß und Rot entdeckt hatte, griffen Stadt und Exekutivbeamte ein.

Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden die Anwohner zunächst aufgefordert, die Flaggen abzunehmen. Als dies nicht geschah, wurden die Behörden selbst aktiv.

Mit Hilfe eines Hubwagens wurden die Fahnen abgeschnitten oder abgehängt. Die Neonazis, die in dem Stadtteil in mehreren Häusern wohnen, nutzten das Geburtsdatum Adolf Hitlers am 20. April für ihre Aktion, wie der Polizeisprecher sagte.

Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), sagte diesbezüglich zur dpa: „Das Eingreifen der Dortmunder Polizei begrüße ich ausdrücklich! Das Signal ist so richtig wie wichtig im Kampf gegen rechte Propaganda.“ Nach einem Erlass von Bund und Ländern aus dem Jahr 2021 ist das Zeigen von Reichsfahnen oder Reichskriegsflaggen, die oft als Ersatz für die verbotenen Hakenkreuzfahnen dienen, eine Ordnungswidrigkeit und gilt als Belästigung der Allgemeinheit.

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TRT Deutsch