Archivbild: Zwei Polizisten aus dem Kosovo stehen am geschlossenen Grenzübergang zwischen dem Kosovo und Serbien. / Photo: DPA (dpa)
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Die Bundesregierung hat sich erleichtert über eine Entspannung des Konflikts zwischen Serbien und dem Kosovo gezeigt. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die beiden Seiten aufeinander zugegangen sind und die serbische Minderheit in Nord-Kosovo die Straßenblockaden aufgehoben hat“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin. Die kosovarische Regierung habe den größten Grenzübergang zu Serbien wieder geöffnet.

Jetzt sei es in erster Linie wichtig, „dass der Dialog zwischen Serbien und Kosovo weiter unterstützt wird. Das tut ja die Bundesregierung sehr aktiv“, sagte Hoffmann weiter. Deutschland unterstütze auch die Vermittlungsbemühungen der Europäischen Union. Die Forderung des kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti, mehr Nato-Soldaten zu schicken, wollten weder Hoffmann noch ein Sprecher des Auswärtigen Amtes kommentieren. Hoffmann sagte, die Bundesregierung konzentriere sich zunächst darauf, den Dialog zu unterstützen.

Kurti hatte der „Welt“ gesagt: „Eine wesentliche Verstärkung von Nato-Soldaten und militärischer Ausrüstung in unserem Land würde die Sicherheit und den Frieden im Kosovo und in der gesamten Westbalkan-Region verbessern.“ Die Nato-geführte Schutztruppe KFOR soll seit 1999 die Sicherheit im gesamten Kosovo garantieren. Zurzeit gehören ihr knapp 3800 Kräfte an, darunter etwa 70 Bundeswehr-Soldaten.

Das Kosovo gehörte früher zu Serbien und ist seit 2008 unabhängig. Serbien findet sich damit nicht ab und beansprucht das Territorium des Landes für sich. In den vergangenen Wochen hatten militante Serben an einem Dutzend Stellen im Norden des Kosovos Barrikaden errichtet, die unter anderem die Zufahrtswege zu zwei Grenzübergängen nach Serbien versperrten. Sie protestierten damit gegen die Verhaftung eines ehemaligen serbischen Beamten der Kosovo-Polizei, der nach Angaben der kosovarischen Behörden Angriffe auf die Wahlbehörde angeleitet haben soll.

dpa