Die Flaggen der EU sowie von Bosnien und Herzegowina wehen im Wind. (AA)
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Der Völkermord von Srebrenica soll mehr als jede andere Gräueltat in der europäischen Geschichte in Erinnerung bleiben. Das erklärten der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und Oliver Varhelyi, EU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung, in einer gemeinsamen Erklärung am Sonntag - dem Vorabend des 27. Jahrestages des Massakers. „Europa hat nicht vergessen, was in Srebrenica geschehen ist und welche Verantwortung wir dafür tragen, dass wir nicht in der Lage waren, den Völkermord zu verhindern und zu stoppen“, so Borrell und Varhelyi.

Auch angesichts des Ukraine-Krieges erinnere sich Europa an den Völkermord von Srebrenica und die düsteren Erinnerungen an den Krieg auf dem Balkan in den 1990er Jahren. In Srebrenica habe Europa versagt, „und wir müssen uns dafür schämen“, betonten die EU-Politiker.

Brüsseler Politiker warnen vor separatistischen Tendenzen in Bosnien und Herzegowina In Europa sei kein Platz für Völkermordleugnung, Revisionismus und die Verherrlichung von Kriegsverbrechern, hieß es in der Erklärung weiter. Alle Bürger von Bosnien und Herzegowina verdienten eine Gesellschaft, „in der Pluralismus, Gerechtigkeit und Menschenwürde herrschen“​. Damit machte die Erklärung auch auf die politischen Turbulenzen durch serbische Separatisten in Bosnien und Herzegowina aufmerksam. Am Montag ist der 27. Jahrestag des einzigen anerkannten Völkermordes in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Beim Völkermord von Srebrenica im Juli 1995 hatten während des Krieges in Ex-Jugoslawien serbische Einheiten die UN-Schutzzone Srebrenica überrannt. Ohne jedwede Intervention vor Ort stationierter niederländischer UN-Blauhelme hatten serbische Soldaten etwa 8000 muslimische Bosniaken ermordet. Der Völkermord von Srebrenica gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen auf europäischem Boden nach dem Zweiten Weltkrieg.

TRT Deutsch