Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (AA)
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EU-Außenpolitikchef Josep Borrell hat das Istanbuler Getreide-Abkommen zwischen der Ukraine und Russland im Zusammenhang mit Hilfslieferungen für Afrika begrüßt. Das von Türkiye und der UN vermittelte Abkommen ermögliche es, Getreide für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zu liefern, sagte Borrell am Freitag auf Twitter.

Aktuell ist eine Schiffsladung mit 23.000 Tonnen Getreide unterwegs zum Horn von Afrika – die erste humanitäre Hilfslieferung seit dem Abkommen. Die Lieferung des Frachters „Brave Commander“ soll über den Hafen von Dschibuti nach Äthiopien transportiert werden.

Borrell behauptete, dass Russland „Lebensmittel als Waffe“ eingesetzt habe, um den Hunger in der Welt zu verschlimmern. Er forderte Moskau auf, „seine Verpflichtung einzuhalten, damit die ukrainischen Exporte weiterhin die Bedürftigen, vor allem in Afrika, erreichen können“. Äthiopien, Kenia und Somalia werden von einer der schlimmsten Dürreperioden seit Jahrzehnten heimgesucht. Die seit vier Jahren andauernde Katastrophe führte dazu, dass mehr als 18 Millionen Menschen von Hunger betroffen sind. Die Ukraine ist eines der wichtigsten Getreideproduzenten weltweit, weshalb viele Länder von den Lieferungen aus dem Land angewiesen sind. Das Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine war Ende Juli in Istanbul unterzeichnet worden. Darin wurde die Wiederaufnahme von ukrainischen Getreideexporten über das Schwarze Meer festgelegt. Bei den Verhandlungen traten Türkiye und die Vereinten Nationen als Vermittler auf. Das gemeinsame Koordinierungszentrum (JCC) in Istanbul kontrolliert die Getreide-Exporte aus der Ukraine. Alle vier Parteien sind dort vertreten.

TRT Deutsch