Streik in Frankreich (Reuters)
Folgen

Mitarbeiter des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs in Frankreich haben ihren vor gut drei Wochen begonnenen Streik gegen die geplante Rentenreform fortgesetzt. In der Hauptstadt Paris blieben am Donnerstag erneut Dutzende Metro-Stationen geschlossen, wie die Pariser Verkehrsbetriebe RATP mitteilten. Neben den zwei vollautomatischen Metro-Linien waren sieben weitere Linien zu den Stoßzeiten am Morgen und am Abend in Betrieb. Der 26. Dezember ist nicht in ganz Frankreich ein Feiertag.

Auch der Fernverkehr mit Zügen war weiter stark beeinträchtigt. Von den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen waren am Donnerstag nur etwa halb so viele wie üblich unterwegs. Auf dem Pariser Fernbahnhof Gare de Lyon waren am Morgen weniger Menschen unterwegs als sonst. An den Schaltern der französischen Staatsbahn SNCF gab es lange Schlangen von Fahrgästen, die ihre Tickets umtauschen wollten oder andere Probleme hatten.

Zwar besserte sich die Lage im Vergleich zu Heiligabend, dem ersten Weihnachtsfeiertag und dem Reise-Wochenende vor den Feiertagen ein wenig, ein Ende des Streiks war aber nicht in Sicht. Vor und nach Weihnachten sind in Frankreich Hunderttausende Menschen unterwegs. Eine Streikpause - wie von Staatschef Emmanuel Macron angeregt - kam nicht zustande. Die Regierung will erst am 7. Januar wieder mit den Sozialpartnern zusammenkommen.

Im Land werden zudem Raffinerien bestreikt. Die Versorgung von Tankstellen sei derzeit aber nicht gefährdet, betonte Innenminister Christophe Castaner. Von rund 200 Kraftstoff-Depots würden lediglich zwei blockiert, so der Minister.

Vor allem der Tourismus und der Einzelhandel in Paris verzeichnen derzeit starke Einbußen. Hunderttausende gingen gegen die Rentenpläne auf die Straße. Die Regierung will die Aufsplitterung in über 40 Rentenkassen beenden und ein Einheitssystem schaffen. Außerdem sollen die Franzosen angehalten werden, länger zu arbeiten.

dpa