Rechtsextremes Label „Resistend“ will sein Zielpublikum erweitern (Instagram)
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Die seit 2019 bestehende Sportswear- und Outdoor-Marke „Resistend“ bedient bis dato vorwiegend rechtsextreme Kunden mit Schwerpunkt auf der Kampfsportszene. Nun will sie auch den Markt für Personen aufrollen, die nicht Teil der neonazistischen Szene sind oder deren Umfeld angehören.

Visuell ist bei „Resistend Sportswear“ bislang kein Bezug zur extremen Rechten herstellbar. Was das Design des Logos betrifft, sieht sich die Onlineplattform „Belltower News“ stark an den Sportartikelhersteller „Reebok“ erinnert.

Mastermind sitzt mittlerweile in der Schweiz

Das Logo von „Resistend“ wirke wie eine modernisierte Form der Triskele, eines dreiarmigen Hakenkreuzes. Insgesamt jedoch dürfte sich das breite Publikum aber eher an klassische Outdoor-Marken erinnert sehe – mit dezenten Farben, Logos und kleinen Schriftzügen.

„Resistend“-Gründer Michael Ruchhoft („Micha“) machte in einem Interview vom Oktober 2020 mit dem extrem rechten Aktivisten Frank Krämer seien Strategie deutlich: Ziel der funktionalen Sportkleidung sei es, eine Alternative zum „Mainstream“ zu schaffen, dessen Weltbilder und Botschaften mit den Idealen der nationalistischen Bewegung nicht vereinbar seien. Man wolle ein Angebot schaffen für Kunden, die sich nicht mit Botschaften wie dem Einsatz für die „Black Lives Matter“-Bewegung oder für LGBTQI*-Rechte identifizieren könnten.

Michael Ruchhöft stammt eigentlich aus Sachsen-Anhalt und wohnt offenbar seit längerem in der Schweiz. Dort ist er mit einflussreichen Neonazi-Organisationen vernetzt, berichtet der Rechercheblog „Runter von der Matte – kein Handshake mit Nazis“. Das Blog berichtet und informiert über rechte Strukturen im Kampfsport. Seinen Recherchen zufolge führt die Adresse, die als Kontakt zu „Resistend“ im Deutschen Patent- und Markenamt hinterlegt wurde, zu einem Postfach nach Budapest in Ungarn.

Neonazis als Werbegesichter für „Resistend“

Für die Marke werben außer Frank Krämer noch viele weitere bekannte Neonazis auf Social Media. Dazu gehören Sebastian Schmidtke, ehemals NPD-Aktivist, oder die Musiker der Rechtsrock-Band „Sleipnir“, die seit den 2000er Jahren im Umfeld des rechtsterroristischen „Blood&Honour“-Netzwerkes unterwegs sein soll.

Viele der Models und Unterstützer kämen auch aus dem Umfeld von „Wardon 21“, einer neonazistischen Trainingsgruppe. Unter den Werbegesichtern für das Label finden sich auch Heiko Drews aus Spremberg und Manuel Eder aus Österreich.

Laut „Runter von der Matte“ war Eder bereits vor Jahren für die Etablierung der extrem rechten Kampfsportmarke „Greifvogel Wear“ verantwortlich. In seiner Heimat Osttirol sei er heute unter anderem als Fitness- und Selbstverteidigungs-Trainer aktiv. Zudem spiele er in mehreren Neonazi-Bands – wie „Terrorsphära“ und „Feuernacht“ – und sei Promoter eines veganen Online-Handels.

Auch der „Resistend“-Onlineshop wirke zudem recht professionell, übersichtlich und modern. Die neonationalsozialistische Kundschaft könne ihre Marken-Sportbekleidung jedoch auch direkt vor Ort erwerben – im ebenfalls von Ultrarechten geführten Ladengeschäft von „PC-Records“ direkt in Chemnitz.

TRT Deutsch