Symbolbild: Friedhof (dpa)
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Harte Anschuldigungen erhebt der ehemalige österreichische Basketball-Nationalspieler Beni Hen gegen die Wiener Einwanderungsbehörde. Gegenüber der Tageszeitung „Heute“ sagte er in diesem Zusammenhang über die verstorbene Oma: „Meine Oma, die seit 1990 in Wien lebte, hatte den sehnlichen Wunsch, die Staatsbürgerschaft in ihrer Wahlheimat Wien verliehen zu bekommen.“ Stattdessen habe man gewartet, bis sie stirbt.

Schon im Jahr 2016 habe sie den entsprechenden Antrag bei der Einwanderungsbehörde MA35 gestellt. Drei Jahre später hatte sie demnach noch immer keine Staatsbürgerschaft und war zermürbt. Daraufhin habe sie anwaltliche Hilfe geholt.
Top-Juristin Anna Mair sagte zu „Heute“: „Meine Klientin, israelische Staatsbürgerin, lebte seit 1990 durchgehend in Österreich, hat in der Josefstadt gewohnt und war bestens integriert. Dennoch drangsalierte die MA 35 sie mit Aufforderungen – etwa Dokumente aus den 80er-Jahren aus Israel zu beschaffen.“
Bis zu drei Mitarbeiter bearbeiteten den Akt, forderten Papiere an, die der Vorgänger schon erhalten hatte – und dennoch passierte zwei Jahre lang nichts. Dann wurde die Volksanwaltschaft eingeschaltet. Erst Ende November 2021 kam dann die Zusicherung auf Staatsbürgerschaft. Doch dies erlebte die Großmutter von Beni Hen nicht mehr. Sie starb zuvor im Alter von 76 Jahren.

Lange Wartezeiten sind bei der Behörde kein Einzelfall. „Ich habe seit 14 Monaten kein Telefonat mit der MA 35 geführt, weil es nicht möglich ist, dort jemanden zu erreichen“, so Mair. Mehr zum Thema: Kein Handschlag, keine Staatsbürgerschaft: Antrag von Muslimin abgelehnt

TRT Deutsch und Agenturen