Nach Berichten über die mutmaßliche Diskriminierung von ukrainischen Roma durch Mitarbeitende der Deutschen Bahn hat der Konzern das Gespräch mit Vertretern der Minderheit gesucht. „Diskriminierung und Antiziganismus haben bei der Deutschen Bahn keinen Platz“, versicherte Bahnchef Richard Lutz am Freitag. Die Bahn unterstütze Geflohene aus der Ukraine „seit Beginn des Angriffskriegs“ und diese Hilfe stehe allen ukrainischen Menschen zu.
Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach vor dem Krieg geflohene ukrainische Roma nicht die für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten der Bahn nutzen durften und Roma-Familien eines Zugs verwiesen wurden. In dieser Woche fand deshalb ein Treffen von Lutz mit dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, sowie dem Beauftragten der Regierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland, Mehmet Daimagüler, statt.
Rose dankte dem Unternehmen für die „schnelle“ Reaktion auf die Vorwürfe und zeigte sich überzeugt, dass es sich um Einzelfälle handle - diese müssten gleichwohl aufgeklärt werden. „Allen ukrainischen Staatsbürgern müssen der gleiche Schutz und die gleiche Unterstützung zukommen, die ihnen als Kriegsflüchtlingen zustehen“, forderte Rose.
Auch Daimagüler begrüßte das Treffen und verwies auf die Vorbildfunktion der Bahn. Es sei „wichtig, dass Unternehmen und Institutionen entschlossen reagieren“.
Mehr dazu: Roma aus der Ukraine in der Bahn diskriminiert? Verband fordert Treffen
13 Mai 2022
AFP
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