Bundestag: Rund elf Prozent der Abgeordneten haben einen Migrationshintergrund (Archivbild) (AA)
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Mindestens 83 (11,3 Prozent) der neuen Bundestagsabgeordneten haben nach Recherchen des Mediendienstes Integration einen Migrationshintergrund. Das sind rund drei Prozentpunkte mehr als 2017, wie der Mediendienst am Mittwoch in Berlin mitteilte. Damals zogen 58 Abgeordnete (8,2 Prozent) mit migrantischen Wurzeln in den Bundestag ein. Damit stieg der Anteil der Parlamentarier mit Migrationshintergrund zum dritten Mal nach 2013 und 2017.

In Deutschland hat jeder vierte Mensch einen Migrationshintergrund

Den höchsten Anteil hat aktuell die Linke mit 28,2 Prozent. Hier haben laut Mediendienst elf der 39 neuen Parlamentarier eine Einwanderungsgeschichte. In der neuen 206-köpfigen SPD-Fraktion haben den Angaben zufolge 35 Abgeordnete einen Migrationshintergrund. Das entspricht 17 Prozent. 2017 waren es noch 9,8 Prozent. Bei den Grünen, AfD und FDP ist der Anteil dagegen leicht gesunken. Von den jetzt 118 Grünen im Bundestag haben 16 migrantische Wurzeln, das ist ein Rückgang von 14,9 auf 13,6 Prozent. Bei der AfD haben sechs von 83 Abgeordneten einen Migrationshintergrund, bei der FDP fünf von 92. Leichte Zuwächse gab es in der CDU/CSU-Fraktion von 2,9 auf 4,6 Prozent. Von 196 Mitgliedern der Unions-Fraktion haben neun eine Einwanderungsgeschichte. Trotzdem sei die CDU/CSU-Fraktion immer noch die mit dem geringsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, hieß es. Interessant ist den Angaben zufolge auch, dass die Abgeordneten aus Einwandererfamilien im Schnitt jünger sind als vor vier Jahren. Ihr Durchschnittsalter sank im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 von 49 auf 43 Jahre. In der Gesamtbevölkerung Deutschlands hat etwa jeder vierte Mensch einen Migrationshintergrund. Unter den Wahlberechtigten sind es rund 12 Prozent.

epd